Ist das herrlich! Die Teams drücken mehr aufs Gas, es fallen wieder mehr Punkte in der NBA. Ein Grund: Clevere Regeländerungen der Liga. Wir sagen: Daumen hoch!

Auch 26 Punkte von LeBron James konnten nicht die dritte Heimniederlage der Heat gegen Golden State verhindern. Die Warriors waren dabei "on fire" und trafen 15 Dreier.

Auch 26 Punkte von LeBron James konnten nicht die dritte Heimniederlage der Heat gegen Golden State verhindern. Die Warriors waren dabei „on fire“ und trafen 15 Dreier.

Ach wie ist das schön. Man setzt sich morgens schon in freudiger Erwartung an den Rechner, begleitet von einer herrlichen Gewissheit. Der Gewissheit, dass es wieder ordentlich Punkte gegeben hat. Wie heute. Golden State war in der Nacht in Miami zu Gast. Die beiden gehören 2013/14 zwar nicht zur Scoring-Elite, sprich der Top-3 der NBA, liegen mit 104,8 (Miami; NBA-Rang 5) und 103,4 Zählern pro Partie (Golden State; 9) aber ligaweit in der Top-10 der besten Offenses. Und sie haben die Erwartungen nicht enttäuscht: Nach 48 packenden Minuten haben die Warriors unter Führung ihrer „Big Three“ Steph Curry (36 Punkte, 12 Assists), David Lee (32 P., 14 Rebounds) und Klay Thompson (16 P.) einen überraschenden Auswärtssieg beim Champion eingetütet. Das Endergebnis: 123:114 – satte 237 Punkte. Herrlich!

Klay Thompson legte gegen Miami 16 Punkte auf.

Klay Thompson legte gegen Miami 16 Punkte auf.

Jede Menge Highscoring-Games

Zumal das Spiel der Warriors bei den Heat nur ein Beispiel von vielen ist. Weitere gefällig? Die Blazers putzen die Bobcats 134:104. Minnesota die Pelicans 124:112. Portland die Clips 116:112. Atlanta die Cavs mit 127:125. OKC die Knicks mit 123:94 – und das sind alles nur Ergebnisse seit Weihnachten!

Ganz klar, es zeigt sich in dieser Saison ein neuer Trend: es wird wieder mehr scort in der NBA! In den vergangenen drei Jahren ist das durchschnittliche Scoring von 192,5 Zählern pro Partie (2011/12) um 6,3 Punkte auf 198,8 angestiegen. 2012/13 erzielten elf Teams im Schnitt über 100 Zählern pro Begegnung, in dieser Saison sind es 14. Zudem legen Detroit und Denver momentan 99,9 Punkte pro Spiel auf. Offense ist wieder Trumpf! Und das ist gut so. Wir wollen spektakuläre Aktionen sehen. Wenn viele Punkte fallen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es viele davon gibt. So soll es sein.

Damian Lillard und die Blazers versenken im Schnitt 10,6 Dreier pro Partie (NBA-Rang 1) und stellen die beste Offense der Liga (109,0 PPS.)

Damian Lillard und die Blazers versenken im Schnitt 10,6 Dreier pro Partie (NBA-Rang 1) und stellen die beste Offense der Liga (109,0 PPS.)

Neue Regeln machen das Spiel schneller

Deshalb hat die NBA auch im Sommer einiges getan, was sich nun positiv auf das Scoring auswirkt. So wurde die „Delay of Game“-Rule eingeführt, die dazu beigetragen hat, dass sich die Geschwindigkeit des Spiels erhöht hat. Zudem sind die Schiris angehalten, Shooter wieder mehr zu schützen, sprich Fouls beim Wurf am Schützen kleinlicher zu ahnden. Die Auswirkungen sind beim gestiegenen Scoring und vielen Dreiern deutlich zu sehen.

Wer mehr über die neue Offensivbewegung in der NBA lesen möchte, dem legen wir noch mal unsere Ausgabe 1/2014 ans Herz. In ihr findet ihr eine große Story zum Thema mit interessanten Statistiken. Zudem verraten wir, ob das alte „Defense wins Championships“-Mantra wirklich ausgedient hat, ob offensivstarke Teams wie Portland (109,0 PPS; NBA-Rang 1) und Houston (105,7; 3) tatsächlich um den Titel mitspielen können und was trotz des neuen Offensivdenkens am Ende im Meisterschaftsrennen den Unterschied machen wird.

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