Das Treiben rund um die Trade Deadline verlief ähnlich unspektakulär wie im Vorjahr. Kein Blockbuster-Deal. Kein Deal um einen Superstar wie beispielsweise Rajon Rondo. Und dennoch sorgten die Indiana Pacers kurz vor dem imaginären Ladenschluss für eine ziemliche Überraschung.

Text von Sascha Schiffer

Die Franchise aus dem Farmstaat trennte sich von Danny Granger, immerhin über fünf Jahre (2007-12) Top-Scorer und Gesicht des Clubs, ehe ihn eine hartnäckige Knieverletzung zurückwarf, und bekam im Gegenzug  Evan Turner, der in dieser Spielzeit mit 17,4 Punkten, 6,0 Rebounds, 3,7 Assists zumindest statistisch groß aufspielt. Des Weiteren wechselten Lavoy Allen (zu den Pacers) und ein Zweitrunden-Pick (zu den Sixers) die Seiten. Doch der vermeintliche Coup der Pacers besteht natürlich in der Verpflichtung des variablen No. 2. Pick des 2010er Drafts. Turner soll Indys durchschnittlicher Offensive (98,6 Punkte, NBA-Rang 20) von der Bank aus neues Leben einhauchen.

Evan Turner Indy Pacers

Ab jetzt Teamkollegen: Evan Turner und Paul George

 

 

Nichtsdestotrotz stehen viele US-Journalisten dem Trade mit Skepsis entgegen. Für sie holt sich das homogene Team der Pacers eine weitere Baustelle ins Haus. Turner wird aufgrund seiner schwachen Effizienzwerte vorgeworfen, in einem starken Teamgefüge keinen großen Einfluss haben zu können. Der Ex-Buckeye muss seinen Kritikern also erneut das Gegenteil beweisen, während Danny Granger bei den Sixers wohlmöglich direkt wieder aus dem Vertrag gekauft wird. Damit schreibt die diesjährige Trade Deadline immerhin eine etwas spannendere Geschichte…

 

Was sich sonst noch weniger Spektakuläres in Sachen Trades und Deals ergeben habt seht ihr hier:

  • Die Nets tradeten Oldie-Guard Jason Terry (36) und Forward Reggie Evans (33) zu den Sacramento Kings und bekamen im Gegenzug den relativ jungen Guard Marcus Thornton (26).
  • Die Golden State Warriors gingen in puncto Alter es genau umgekehrt vor und nahmen den Veteranen Steve Blake (33) von den Los Angeles Lakers unter Vertrag. Dafür erhielten die Lakers die beiden Shooting Guards Kent Bazemore (24) und MarShon Brooks (25).
  • Die Washington Wizards verabschieden sich zum Beispiel von Guard Eric Maynor und einem Zweit-Runden-Pick für 2015, die sie an die Philadelphia 76ers abgeben, sowie Forward Jan Vesely, den die Denver Nuggets unter Vertrag nehmen. Dafür senden die Nuggets Guard Andre Miller nach Washington und einen Zweit-Runden-Draft-Pick für 2016 zu den 76ers, die ihrerseits ihren Zweit-Runde-Pick (2014) an die Wizards abgeben.
  • Auch die San Antonio Spurs haben sich von einem Spieler getrennt. Sie traden Point Guard Nando de Colo zu den Toronto Raptors und bekommen dafür Smal Forward Austin Daye.
  • Die schlechteste Franchise der Liga, die Milwaukee Bucks, zeigen sich auch tradewillig und trennen sich von den Guards Gary Neal und Luke Ridnour. Beide wechseln zu den Charlotte Bobcats, die dafür Roman Session (Guard) und Jeff Adrien (Forward) zu den Bucks abschieben.
  • Der Meister der letzten beiden Jahre, die Miami Heat, halten sich eher zurück und traden Guard Roger Mason Jr. zu den Sacramento Kings für einen 2015 Zweit-Runden-Pick.
  • Trotz der Gerüchte um einen Luol Deng Trade, bleibt es bei den Cleveland Cavaliers an dieser Front eher ruhig. Dafür trennen sich die Cavs vom Forward Earl Clark, Center Henry Sims sowie zwei Zweit-Runden-Picks. Alles geht an die Philadelphia 76ers, die dafür ihren Center Spencer Hawes nach Ohio schicken.
  • Die Atlanta Hawks bedienen sich bei den Los Angeles Clippers und verpflichten den Power Forward Antawn Jamison. Dafür erhalten die Clippers die Rechte der Hawks an Cenk Akyol, der zur Zeit in der türkischen Liga spielt.