Indiana (51-20) und Miami (48-21). Die großen Namen im Osten. Das letztjährige Conference-Finale. Für viele wird eines dieser Teams auch dieses Jahr die Eastern-Conference auf der größten Bühne des Basketballs, den NBA-Finals vertreten. Doch sind wir mit dieser Annahme nicht etwas voreilig?

Genau das denken die Chicago Bulls. Mit einer Bilanz von 40 Siegen und 31 Niederlagen sitzen die Bullen momentan auf dem vierten Platz im Osten, gleichauf mit den Toronto Raptors (39-30).Dabei spielt Chicago ohne seinen Anführer Derrick Rose, der die zweite Spielzeit in Folge aufgrund eines Meniskusrisses aussetzen muss. Ein Beweis für die Teamleistung der Bulls. Gleich sechs Akteure punkten im Schnitt zweistellig. Topscorer ist Point Guard D.J Augustin mit 14,1 Zählern pro Partie. Doch nicht nur das vielseitige Scoring macht die Truppe von Head Coach Tom Thibodeau so gefährlich. Es ist vor allem die erdrückende Defense. Das Markenzeichen der Mannschaft aus der „Windy City“. Mit nur 91,9 zugelassenen Punkten hat Chicago die zweitbeste Verteidigung der Liga. Doch auch in Sachen Rebounding macht ihnen keiner was vor. Die Bulls schnappen sich pro Spiel 44,7 Boards. NBA-Rang neun. Angeführt wird das Bollwerk von Joakim Noah. Mit 12,4 PPS, 11,2 RPS sowie 1,6 BPS ist der 29-Jährige einer der Frontrunner für den „Defensiv-Player-of-the-Year-Award“.

Markenzeichen und Erfolgsrezept: Chicagos erdrückende Defense.

Markenzeichen und Erfolgsrezept: Chicagos erdrückende Defense.

Miami und Indiana zittern

Mit dieser hartnäckigen Verteidigung und gutem Teamplay hat Chicago schon mehreren Favoriten Probleme bereitet (2:2 in der Serie gegen Miami). Kürzlich auch dem direkten Rivalen aus Indiana. Mit einem 89:77-Heimerfolg gegen den Ersten der Eastern Conference glichen die Bulls die Regular-Season-Serie mit ihrem zweiten Sieg gegen die Pacers aus. Joakim Noah und Co. hielten die Truppe von Chef-Trainer Frank Vogel bei nur 77 Punkten. Topscorer des Spiels war Bulls-Energizer Taj Gibson mit 23 Punkten. Hinter ihm steuerten außerdem Kirk Hinrich (18), Mike Dunleavy (13), Jimmy Butler (12) und Joakim Noah (10) mehr als zehn Zähler bei.

Bei den Pacers hingegen punkteten nur Paul George (21), George Hill (17) sowie David West (14) zweistellig. Ausschlaggebend war die Leistung der Bench-Player auf beiden Seiten. Während die Pacers-Bank als Kollektiv nur auf 14 Zähler kam, erzielten die Bankspieler der Bulls fast doppelt so viele Punkte, 27 um genau zu sein.

Joakim fand mich immer wieder für gute Würfe und war Mr. Do-it-all. Wir alle folgten seinem Beispiel. So ist das, wenn man gegen einen Rivalen spielt. Machte viel Spaß da draußen“, gab ein sichtlich zufriedener und überragender Taj Gibson nach dem 89:77-Heimsieg seiner Bulls zu Protokoll.

Spielt mit 13,4PPS offensiv die beste Saison seiner Karriere: Bulls-Energizer Taj Gibson.

Spielt mit 13,4 PPS offensiv die beste Saison seiner Karriere: Bulls-Energizer Taj Gibson.

 

Die Bulls spielen nicht nur erfolgreichen Basketball, sondern haben dabei auch noch Spaß. Eine gefährliche Mischung für die Konkurrenz.

Für die Pacers kommt es am Mittwoch in der American Airlines Arena zum großen Showdown gegen den Meister aus Miami, während die Bulls als nächstes Portland im United Center erwarten und mit einem Sieg versuchen werden, den dritten Platz im Osten zu erobern.

Text: Axel Schleutermann