Es war ein denkwürdiger Abend im AT&T Stadium in Arlington, Texas. Die UConn Huskies besiegten die Kentucky Wildcats mit 60:54, um damit ihren vierten Titel in 16 Jahren einzufahren. Die Huskies behielten somit ihren perfekten Rekord von 4:0 in National-Championship-Games am Leben.

Mit 22 Zählern Topscorer und "Most Outstanding Player": UCONNs Shabazz Napier

Mit 22 Zählern Topscorer und „Most Outstanding Player“: UConns Shabazz Napier

Doch für Coach Kevin Ollie und seine Truppe war es kein normaler Gewinn einer Meisterschaft. Zwei Jahre zuvor verlor UConn, nachdem sie zwischen 2007 und 2011 unter den akademischen Anforderungen der NCAA blieben, ihren Coach, eine Teilnahme am Tournament sowie die Möglichkeit talentierten Youngstern Stipendien anzubieten. Aber die Uni aus Storrs, Connecticut, ließ sich davon nicht runterziehen und ist nun National-Champion. Für den „Most Outstanding Player“, Shabazz Napier, mit 22 Zählern Topscorer der Partie, war es bereits der zweite Titel in vier Jahren und die perfekte Art und Weise, seine College-Karriere zu beenden. Auch für unseren Landsmann Niels Giffey war es bereits der zweite Titel nach 2011. Damit ist er der erste Deutsche mit zwei College-Meisterschaften (als Freshman und Senior)!

„Es ist ein unglaubliches Gefühl! Ich habe das Ganze schon einmal geschafft, doch dieses Mal ist es nochmal was anderes, da ich ja einer der wichtigeren Akteure war. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, es ist momentan noch sureal“, so Giffey, der mit zehn Punkten und fünf Rebounds maßgeblichen Anteil am Gewinn seiner zweiten Meisterschaft hatte.

Starker Start-Ziel-Sieg

UConn führte das gesamte Spiel über und traf, wenn es einmal knapp wurde, wichtige Würfe um den Abstand wieder zu vergrößern. Wichtig waren auch 100 % Trefferquote von der Freiwurflinie (10 von 10 – zum Verglech: Kentucky traf nur 13 von 24)! Bisher hatte kein Team in der Geschichte des Championship-Games eine perfektes Quote von der Line. Für Kentucky starteten fünf Freshmen, doch sie wirkten gegen die Aggressivität, die Erfahrung und die Abgeklärtheit der Huskies überfordert. So wirkte die Offense zu Beginn der Begegnung oftmals planlos. Der als Top-Pick für den NBA-Draft 2014 gehandelte Julius Randle (zehn Punkte, sechs Rebounds, vier Assists) fand das gesamte Spiel über nicht seinen Rhythmus und war die meiste Zeit eher unauffällig. Auch die Harrison-Twins konnten ihre Stärken nicht ausspielen und die Partie dominieren, wie sie es in den vorherigen Spielen getan hatten.

Die "Big Three" der Huskies: (v.l.n.r) Shabazz Napier, Niels Giffey und Ryan Boatright.

Die „Big Three“ der Huskies: (v.l.n.r) Shabazz Napier, Niels Giffey und Ryan Boatright.

Für Niels Giffey, Shabazz Napier und Co. endet die Reise und damit ihre Collegezeit mit einer Nationalen Meisterschaft. Man wird sehen, was die Zukunft für die Huskies bereit hält und ob sie auch in den kommenden Jahren um eine Meisterschaft spielen werden. Dann allerdings ohne Niels Giffey, denn für ihn beginnt nun ein neues Abenteuer. Vielleicht sogar in der NBA?

Text: Axel Schleutermann