Mit einer absoluten Leistung der Sonderklasse hat Russell Westbrook seine Thunder in der vergangenen Nacht zum wichtigen 102:95-Heimsieg über die Spurs geführt und die Serie damit ausgeglichen (2:2). So eine Perfomance hat es in den Playoffs das letzte Mal vor 25 Jahren gegeben – und zwar von keinem Geringeren als Michael Jordan: In den 1989er-Playoffs legte „His Airness‟ zuletzt in einem Spiel mindestens 40 Punkte, zehn Vorlagen und fünf Steals auf. Russell Westbrook kam auf genau diese Ziffern, addierte noch fünf Boards und traf dazu atemberaubende 50,0 Prozent seiner Feldwürfe. Weltklasse! Zusammen mit MVP Kevin Durant, der 31 Zähler, fünf Rebounds und fünf Vorlagen auf’s Parkett zauberte, führten sie die San Antonio Spurs zeitweise vor. Eine ungewohnte Ballunsicherheit war bei den Texanern zu beobachten (13 Turnover), zudem traf das Team von Gregg Popovich lediglich 39,8 Prozent (33-83) aus dem Feld. Bezeichnend war der Moment im dritten Viertel, als sich Tim Duncan und Popovich über eine Pick-and-Roll-Sitaution stritten – bei den Spurs lief an diesem Abend nicht viel zusammen. Nur Tony Parker (14 Punkte, vier Vorlagen) und Reservist Boris Diaw (14 Zähler, zehn Boards) konnten halbwegs überzeugen, während die 71 Punkte von „Kevin Westbrook‟ fast schon allein für den Triumph der Thunder verantwortlich waren. Selbst Serge Ibaka, der in Spiel Drei noch einer der Hauptakteure auf dem Feld war, hielt sich zurück (neun Punkte, acht Rebounds) und überließ die Show seinem Point-Guard.

Überragend: Westbrook und Durant verzeichneten zusammen 71 Punkte, 15 Assists, zehn Rebounds, acht Steals und zwei Blocks!

Überragend: Westbrook und Durant verzeichneten zusammen 71 Punkte, 15 Assists, zehn Rebounds, acht Steals und zwei Blocks!

Nachdem OKC bereits 0:2 in der Serie zurücklag und alle Hoffnungen auf das Weiterkommen verloren schienen, ist die Mannschaft von Scott Brooks mit der Rückkehr von Ibaka im dritten Spiel wieder erwacht und zeigte einmal mehr, wie „unstoppable‟ sie sein können, wenn beide Superstars mal so richtig aufdrehen. Auch diesen Umstand verdanken sie ihrem zurückgekehrten Power Forward, denn mit einer dritten offensiven Präsenz können die beiden Thunder-Stars nun noch freier kreieren und dementsprechend mehr scoren. Zudem dominiert Ibaka defensiv und hält die Zone „sauber“. Das morgige „Game 5‟ muss San Antonio vor heimischem Publikum unbedingt für sich entscheiden, denn mit einem 2:3-Rückstand wieder nach Oklahoma City zu reisen, könnte das Ende für die Sporen bedeuten …

 Text: Gregor Haag