Patrick Sammy, besser bekannt als „Patty“, Mills war einer der Schlüsselspieler der diesjährigen Finalserie. Als Back-Up von Tony Parker glänzte der Australier als zuverlässige Mikrowelle, die in Windeseile von der Bank kommend die Korbnetze zum Glühen brachte. 51 Zähler markierte der 1,83 Meter große Wirbelwind während der fünf Spiele – drei Pünktchen mehr als die Point-Guard-Combo der Heat um Mario Chalmers und Norris Cole – Wahnsinn!

Vom „kleinen Fettsack“ zum X-Faktor

Um diese Leistung richtig einzuordnen muss man wissen, dass Mills noch im gesamten letztjährigen Playoffverlauf nur schlappe zwölf Zähler erzielt hatte. Er fand sich fast ausschließlich am Ende der Bank wieder, war nur die elfte oder zwölfte Option im Team von Gregg Popovich. Warum das so war? Die Trainerlegende gab im März einen seiner legendären Kommentare dazu ab: „Er war ein kleiner Fettsack“. Und kleine Fettsäcke haben es in San Antonio bekanntlich sehr schwer. Da nutzte Mills auch seiner herausragende Leistung bei den olympischen Spielen 2012 in London nicht weiter, als er noch mit 21,2 Punkten im Schnitt zum Topscorer des Turniers avancierte. Bei Pop und den Spurs muss man sich seine Rolle im Team erarbeiten, wird gleichzeitig aber auch nie fallen gelassen, wenn man aufopferungsvoll fightet und hart an sich arbeitet. Das hat Patty Mills im vergangenen Sommer getan. Er habe zwar nicht so viel abgenommen, aber seinen Körperfettanteil auf unter sieben Prozent geschraubt. Damit hatte er nicht nur eine Wette gegen seinen französischen Teamkollegen Boris Diaw gewonnen, sondern kam gleichzeitig in der Form seines Lebens ins Training-Camp. Die Entwicklung seither ist bekannt und fand in der Finalserie seinen Höhepunkt.

Miami Heat v San Antonio Spurs - 2014 NBA Finals Game Five

Pattys Spezialität: Der Wurf!

Ein Spur, wie er im Buche steht 

Patty Mills passt dabei perfekt ins System der Spurs. Er ist ein Zweitrunden-Pick (2009, 55. Stelle), verfügt über einen australischen Pass (achte Nation im Kader der Texaner) und ist darüber hinaus seit jüngster Zeit auch ein Fleißbienchen. Auf dem Court glänzt der Playmaker vor allem mit seinem lockeren Händchen von außen. 13 seiner 23 Dreierversuche verwandelte Mills in der Finals-Serie und traf damit herausragende 54,3 Prozent seiner Three-Balls. Dabei glänzt der 25-Jährige in erster Linie als Spot-Up-Shooter. Nicht zuletzt dank seines hohen Basketball-IQs versteht er es Screens zu nutzen und sich seine Freiräume entlang der Dreier-Linie zu suchen. Doch damit nicht genug: Auch in der Transition kann er per Pull-Up abschließen oder schlägt seine Kontrahenten im Eins-gegen-Eins. Zu guter letzt, auch wenn Mills wahrlich kein waschechter Einser ist, weiß er die Angriffe der Spurs einzuleiten und trifft meist die richtige Entscheidung, wann er selbst werfen muss oder einen besser postierten Mitspieler bedient.

Verbessert sich die Nummer 8 der Spurs auch noch im Pick-and-Roll-Spiel und der Defense könnte er in Zukunft Tony Parker mehr und mehr entlasten. Ja, Pops kleines Pummelchen wird in den kommenden Jahren noch Gold wert sein für die Texaner. Vorausgesetzt er arbeitet weiter hart an sich und hält seinen Fitnesszustand, was dem ein oder anderen Profi nach so einer erfolgreichen Finalserie schwer fällt.

http://youtu.be/ia76daKY6Jw