Die Meldung kam schon überraschend: Tim Ohlbrecht verstärkt Ratiopharm Ulm. Nach zwei Jahren bricht der Nationalspieler seine Zelte in den USA ab und kehrt nach Deutschland zurück. Ist es das Ende seines NBA-Traums? Kann sein, muss aber nicht sein. Schließlich hat der erst 25-jährige Big Man, der 2013/14 in 46 D-League-Spielen 12,0 Punkte und 7,0 Rebounds abgeliefert hat, auch weiterhin die Möglichkeit, in der NBA Summer League sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

So wie in diesem Jahr. Nachdem Tim mit den Fort Wayne Mad Ants D-League-Champion geworden war, machte er in der Summer League für die Detroit Pistons (4 Spiele, 19,2 MIN, 4,8 PPS, 4,0 REB) und Denver Nuggets (3 Spiele, 7,9 MIN, 0,7 PPS, 2,3 REB) insgesamt sieben Partien – leider ohne dabei glänzen zu können. So wurde wieder wild spekuliert, wohin es den 84-fachen Nationalspieler, der von einigen deutschen Kollegen mehr oder weniger aus der BBL geschrieben wurde, verschlagen würde. Sogar die chinesische CBA wurde als eine mögliche Option gehandelt, dazu das europäische Ausland, während eine Rückkehr in die Bundesliga höchst unwahrscheinlich erschien.

Tim Ohlbrecht vs. Springfield Armor

Tim hat in 77 D-League-Spielen 12,6 PPS, 7,1 REB und 1,0 BL abgeliefert. Foto: Getty Images

Tja, und nun das: Tim Ohlbrecht ist der siebte Zugang der Ulmer, die laut eigener Aussage schon zu Beginn der Offseason großes Interesse am gebürtiger Wuppertaler gezeigt hatten. „Wir hatten uns schon vor acht Wochen um Tim bemüht, uns dann aber für Maarty Leunen und Boris Savovic entschieden. Nachdem Tim keine Chance auf ein NBA-Engagement mehr gesehen hat, hat er sich bei uns gemeldet“, wird Manager Dr. Thomas Stoll auf der Vereinshomepage www.ratiopharm-ulm.com zitiert.

So fällt das Fazit von Tims USA-„Ausflug“ durchwachsen aus: Auf der einen Seite spricht es für ihn, dass er alles für seinen NBA-Traum getan und den für Europäer eher ungewöhnlichen Weg über die D-League eingeschlagen hat. Auf der anderen Seite hatte Ohlbrecht aber auch einfach Pech bei seinen NBA-Stationen in Houston und Philadelphia. Erst einmal ist sein Traum vom Sprung von der D-League in die NBA geplatzt. Doch vielleicht klappt es ja noch in einem der nächsten Jahre. Was Tim auf jeden Fall niemand nehmen kann, sind die wichtigen Erfahrungen, die er im Mutterland des Basketballs gesammelt. Er wurde zweimal D-League-Champion und 2013 D-League-All-Star. Zudem hat Ohlbrecht etwas geschafft, was nicht allzu viele deutsche Basketballer von sich behaupten können: Tim hat – auch wenn nur ein paar Minuten – NBA gespielt! Nun hat ihn die BBL wieder.

Eine Videobotschaft an die Ulm-Fans:

 

Und hier ein kurzes Interview mit Tim nach seiner Ankunft in Ulm:

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