Dennis gewinnt es – fast: Das hatte nicht den Charakter eines Preseason-, sondern schon fast den eines Playoff-Spiels – Atlanta Hawks gegen Chicago Bulls. 82:82 und nur noch wenige Sekunden zu spielen. Dennis Schröder übernimmt die Verantwortung und zieht gegen Joakim Noah zum Korb. Der Layup segelt über den Shotblocker, gegen das Glas und findet sein Ziel. Bärenstark! Gamewinner? Nein, denn Jimmy Butler trifft mit 1,5 Sekunden übrig doch noch den entscheidenden Dreier zum 85:84-Endstand. Die Fans in Chicago rasten aus. Schade für Schröder, der mit elf Punkten, vier Rebounds und sechs Assists aber trotzdem ein gutes Spiel machte. Leider war Butler eben noch stärker. 29 Punkte bei acht von 14 Treffern und damit das nächste Spiel, in dem der Shooting Guard der Bulls seine Frühform zeigt. Währenddessen kam Derrick Rose auf zehn Punkte.

Dennis Schröder war fast der Game-Winner für Atlanta (Foto: Getty Images)

Dennis Schröder war fast der Game-Winner für Atlanta (Foto: Getty Images)

No Pop, no Duncan, no Ginobili, no Leonard, no win: Die San Antonio Spurs verzichteten gegen die Phoenix Suns gleich auf vier ihrer wichtigsten Protagonisten. Coach Gregg Popovich wurde von Ettore Messina vertreten, der in seinem ersten Spiel als NBA-Headcoach direkt ohne Duncan, Ginobili und Leonard auskommen musste. Dementsprechend fiel dann auch das Ergebnis aus: Eine 90:121-Niederlage gegen Phoenix. Robert Sarver, Hauptowner der Suns, war nicht erfreut darüber, dass die Spurs ohne ihre Stars antraten und wandte sich nach dem Spiel an die Fans: „Das war nicht das Spiel, das ihr sehen wolltet und für das ihr euer hart verdientes Geld ausgegeben habt, ich entschuldige mich dafür und verspreche euch eine Entschädigung.“ Bei den Spurs erzielte Austin Daye die meisten Punkte und Phoenix‘ Three-Guard-Lineup funktionierte: Angeführt von Goran Dragic (20 Punkte, sechs Assists), machten auch Eric Bledsoe mit 16 Zählern und sechs Assists und Isaiah Thomas mit 15 Punkten und fünf Assists einen guten Eindruck.

Utah mit nächstem Sieg: Der vierte Sieg und immer noch keine Niederlage. Die Utah Jazz setzten sich deutlich mit 119:86 gegen die Los Angeles Lakers durch, trotz 27 Punkten von Kobe Bryant. Gordon Hayward (16 Punkte) und Derrick Favors (15 Zähler) führten die Jazz an, und wurden dabei von Rookie Dante Exum unterstützt, der sein bislang bestes Spiel ablieferte: 13 Punkte und sechs Assists für den jungen Australier.

Warriors auch ungeschlagen: Neben den Jazz sind die Golden State Warriors das einzige ungeschlagene Team im Westen. Bei der Rückkehr von Harrison Barnes an seine alte Wirkungsstätte in Des Moines (Iowa) gewannen die Kalifornier mit 104:101 gegen die Denver Nuggets. Barnes kam dabei aber nur auf fünf Zähler. Stattdessen übernahmen James McAdoo (20 Punkte, sieben Rebounds) und Klay Thompson (18 Punkte) das Scoring für die Warriors.

Davis weiter stark: Anthony Davis machte mit 28 Punkten und acht Rebounds einmal mehr ein starkes Spiel. Er führte seine New Orleans Pelicans zum 120:86-Erfolg gegen die Oklahoma Thunder. Dabei hatte Davis kaum Gegenwehr, da OKC seine gesamte Starting-Five schonte. Tyreke Evans spielte nach seiner Verletzung das erste Mal in der diesjährigen Preseason und erzielte zehn Punkte und sieben Assists bei seinem Comeback für die Pelicans.

Celtics besiegen 76ers: Vor den Augen von Allen Iverson besiegten die Boston Celtics die Philadelphia 76ers mit 111:91. Angeführt wurden sie dabei von Jared Sullinger (21 Punkte, acht Rebounds), Avery Bradley ( 20 Punkte) und Jeff Green (18 Zähler). Überschattet wurde das Spiel jedoch von der Meldung, dass der jüngere Bruder von Joel Embiid gestorben ist. Dieser wohnte bei seiner Familie in Kamerun. Embiid erschien nicht zu dem Spiel und seine Teamkollegen zeigten ihre Anteilnahme.

Text: Robert Schiffer