Im vergangenen Sommer hatte Jimmy Butler die Wahl: Die Bulls legten ihm ein Angebot von 40 Millionen Dollar über vier Jahre auf den Tisch, um seinen Vertrag zu verlängern. Zu dem Zeitpunkt ein gutes Angebot, lehnt Butler dieses jedoch ab. Denn er wusste, dass er sich in der kommenden Saison steigern würde. Genau das hat er getan und so macht das damals unverständliche Ablehnen des Angebots heute Sinn.

Dass er jedoch solch einen rasanten Aufstieg erleben würde, wie er das momentan tut, hätte er wahrscheinlich auch selbst nicht erwartet. Als Topscorer der Chicago Bulls und dreizehntbester Punktesammler der gesamten Liga (20,9 PPS) ist er nicht nur zum Spieler des Monats November gewählt worden, sondern kann sich nun auch Hoffnungen auf seine erste Auswahl ins All-Star Team machen.

Jimmy Butler hat sich zu einem der besten Shooting Guards der Liga entwickelt.

Jimmy Butler hat sich zu einem der besten Shooting Guards der Liga entwickelt.

„Ich kann ihn nicht genung loben. Er ist offensiv wie defensiv hervorragend. Er ist ein Anführer, trainiert hart, bereitet sich gewissenhaft vor und lernt“, lobt Coach Thibodeau seinen Shooting Guard. In den Stats macht sich die enorme Steigerung des 25-jährigen im Vergleich zum Vorjahr wie folgt bemerkbar: 20,9 Punkte statt 13,1 Zähler; 5,9 statt 4,9 Rebounds; 48,4 Prozent statt 39,7 Prozent Trefferquote. „Er hat meine Erwartungen übertroffen. […] Dass er so gut sein würde, hätte ich niemals gedacht“, fügt Thibodeau hinzu. In Chicago standen vor der Saison vor allem das erneute Comeback von Derrick Rose und das Eintreffen von Pau Gasol im großen Rampenlicht. Diese beiden Spieler waren die Hoffnungsträger. Dass Butler sich im Schatten zu einem hervorragenden Spieler entwickelt hat, ging deswegen zunächst unter. Aber nach fast zwei NBA-Monaten ist klar: Die starken Leistungen waren kein kurzzeitiges Formhoch, sondern sind konstant und somit ist Butler für die Bulls unverzichtbar geworden.

Alles über den Aufstieg von Jimmy Butler gibt es in der aktuellen BASKET 01/2015.

Alles über den Aufstieg von Jimmy Butler gibt es in der aktuellen BASKET 01/2015.

Mit diesem Aufstieg hat Butler, der im kommenden Sommer Restricted Free Agent wird, unter Beweis gestellt, dass er deutlich mehr Geld als die 40 Millionen, die Chicago ihm geboten hatte, wert ist. Damit zahlt sich das Risiko, mit der Vertragsverlängerung zu warten, für ihn aus. Doch Chicago wird dabei ein weinendes und ein lachendes Auge haben. Denn mit seiner Leistung ist er mittlerweile einen Maximalvertrag wert, denn die Bulls ihm höchstwahrscheinlich zahlen müssen, um ihn zu halten. Andererseits wären sie ohne Butler nicht da, wo sie heute sind. Und deswegen werden sie es verschmerzen können, für einen Spieler, der Nacht für Nacht 20 Punkte sammelt und zudem den besten Scorer des Gegners kaltstellen kann, tiefer in die Tasche greifen zu müssen.