„Because there are no fours“, antwortete Antoine Walker einst auf die Frage, warum er so viele Dreier werfe. Seitdem werden immer mal wieder Stimmen laut, die sich für die Einführung einer 4-Punkte-Linie aussprechen. So auch rund um das Spiel zwischen den Golden State Warriors und Atlanta Hawks am 18. März – Golden State gewann mit 114:95

Kyle Korver, Stephen Curry, Klay Thompson, Jamal Crawford…sie alle würden sich wohl über eine 4-Punkte-Linie freuen, sind sie doch alle überaus potente Dreierschützen, nicht abgeneigt noch längere Schüsse zu nehmen und diese höchstwahrscheinlich auch zu treffen. Aber wäre eine solche Neuerung sinnvoll?

Klay Thompson: Einer der besten Dreierscützen der NBA (Foto: Getty Images)

Klay Thompson: Einer der besten Dreierschützen der NBA (Foto: Getty Images)

Meiner Meinung nach nicht, weil man viele grundlegende Dinge ändern müsste. Zum Beispiel müsste man das gesamte Spielfeld vergrößern, um die zusätzlichen Linien unterbringen zu können. Dies würde bedeuten, dass man das Spielfeld verbreitern und verlängern müsste. Das wiederum würde bedeuten, dass ein bis zwei Sitzreihen der Zuschauer verschwinden würden und dait ein logistisches Problem darstellen würden.

Einige Fans würde die 4-Punkte-Linie mit Sicherheit erfreuen, weil sie ein Spektakel versprechen würde: Mehr Punkte wären gesichert. Höchstwahrscheinlich würde aber eher noch mehr „geballert“ werden und das erinnert an das All-Star-Game, in welchem quasi nur noch Dreier geworfen werden. Und mal ganz ehrlich…das ist langweilig.

Auch steht nicht fest, wo die 4-Punkte-Linie sich befinden soll. Die Dreierlinie ist 7,24 Meter vom Korb entfernt. Das heißt: Eine mögliche neue Linie müsste mindestens acht beziehungsweise 8,50 Meter weit entfernt sein, sonst wäre es für die Scharfschützen sicher zu leicht vier Punkte zu erzielen.

Schießt Kyle Korver bald  "Vierer"? (Foto: Getty Images)

Schießt Kyle Korver bald „Vierer“? (Foto: Getty Images)

Ich finde, wenn man unbedingt eine Möglichkeit schaffen will vier Punkte mit einem Wurf zu erzielen, sollte man einen Treffer aus der eigenen Hälfte mit eben jenen vier Punkten belohnen, da so ein „sinnloses“ Geballer nicht zustande kommen würde, man aber Mannschaften trotzdem die Möglichkeit gibt, zum Beispiel: einen Vier Punkte Rückstand noch aufzuholen. So könnte man die Spannung zum Ende eines Spiels auf jeden Fall noch ein wenig erhöhen.

Sollte die NBA diese Idee wirklich in die Tat umsetzen wollen, könnte man sie zum Beispiel: in der D-League testen, um herauszufinden, ob dies eine gute oder schlechte Neuerung ist, bevor man sie in der großen Liga einführt.

„Ich persönlich sehe keine 4-Punkte-Linie“, sagt Rod Thorn, NBA-Präsident für Basketball Operations. Ich hoffe er hat Recht, da ich keine Lust auf eben jene habe.

Und vielleicht feiert Antoine Walker dann ja ein Comeback..

Text: Philipp Schmalz