Der NBA steht der erste richtige Blockbuster-Deal des Sommers bevor, denn die Anzeichen für einen Wechsel, mit dem in den letzten Wochen und Monaten kaum jemand gerechnet hätte, verdeutlichen sich immer mehr: Die Sacramento Kings wollen sich anscheinend von ihrem All-Star-Center DeMarcus Cousins trennen!

Verlässt DeMarcus Cousins die Sacramento Kings? (Foto: Getty Images)

Verlässt DeMarcus Cousins die Sacramento Kings? (Foto: Getty Images)

Gleich mehrere Franchises sollen um die Dienste des 24-Jährigen buhlen. Ausschlaggebend dafür, dass DeMarcus Cousins (24,2 PPS, 12,7 REB, 3,6 AS, 1,7 BL, 1,5 ST) überhaupt auf dem Markt sein soll, ist Kings-Coach George Karl. Er wolle seinen Big Man abschieben und gegen anderen Spieler eintauschen, berichten mehrere Quellen. Währenddessen versucht Kings-GM Vlade Divac bereits seit mehreren Tagen, die Trade-Rumors um seinen Star-Center zu beenden.

Trotzdem: Sollte DeMarcus Cousins Sacramento wirklich verlassen, welcher Deal wäre dann sinnvoll? Welcher würde sich für Sacramento auszahlen? Und welcher eher für die Konkurrenz?

Szenario 1: DeMarcus Cousins wechselt nach Denver! Die Nuggets wollen „Boogie“ unbedingt haben, da er ihre Lücke auf der Fünf stopfen und zum neuen Gesicht der Franchise werden soll, um das herum die Verantwortlichen ein neues Team aufbauen werden. Im Gegenzug sollen die Nuggets bereit sein, gleich mehrere Leistungsträger abzugeben: Kenneth Faried, Ty Lawson und Wilson Chandler würden demzufolge nach Kalifornien wechseln. Ein Trade, von dem die Kings eventuell mehr profitieren würden als Denver, weil die drei Nuggets eingespielt sind, sich bestens kennen und perfekt in George Karls Offensiv-System passen. DeMarcus Cousins stünde derweil in Denver relativ einsam auf dem Court, ohne Top-Playmaker und Edelhelfer (sorry, Danilo Gallinari). Der 2,11-Meter-Bär bräuchte Unterstützung und diese müssten die Nuggets erst noch holen …

Szenario 2: Bei welchem Top-Free-Agent haben sie nicht die Finger im Spiel, wird ihr Name nicht in den Raum geworfen? Richtig, die Los Angeles Lakers! Auch die Traditionsfranchise soll großes Interesse an „Boogie“ haben und träumt von einem neuen Super-Duo, das DeMarcus Cousins und Kobe Bryant bilden sollen. Zudem baggern die Lakers wohl an Rajon Rondo, der das Duo zum Trio formen soll. Und kommt dann auch noch Dwyane Wade … Ok, atmen wir mal wieder durch und kommen zurück auf den Boden! Die Lakers bieten Julius Randle, Jordan Clarkson und ihren Number-2-Pick im diesjährigen Draft, aber was können sie Cousins bieten? Kobe hört 2016 auf, andere Stars, die an „Boogies“ Seite die Zukunft prägen können, gibt es (aktuell) nicht. Und die Kings? Die würden zwar drei Talente bekommen und hätten eine solide erste Fünf, aber den besten Spieler für drei Fragezeichen (Randle setzte 2014/15 verletzungsbedingt komplett aus, Clarkson ist Sophomore, der zweite Pick muss erst einschlagen) zu traden? Fragwürdig. Sollten die Lakers allerdings zwei, drei Verstärkungen an Land ziehen, würde das Ganze für DeMarcus Cousins schon anders aussehen, zumal er mit Kobe zusammen im Team stünde und zwar (garantiert) zum letzten Mal …

2014/15 absolvierte DeMarcus Cousins die beste Saison seiner Karriere (Foto: Getty Images)

DeMarcus Cousins wurde 2010 an 5. Stelle von den Kings pedraftet (Foto: Getty Images)

Szenario 3: DeMarcus Cousins wechselt zu den Orlando Magic – und das ist mit Abstand die attraktivste Option. Allerdings nur, wenn der Club aus Florida seine vier wichtigen Starter hält: Elfrid Payton, Victor Oladipo, Tobias Harris und Aaron Gordon. Da fehlt jemand? Korrekt: Nikola Vucevic würde in diesem Prozedere nämlich die Segel streichen und gemeinsam mit einem zukünftigen Pick nach Sacramento reisen. Für Cousins wäre das eine verdammt große Chance: Die Starting-Five der Magic ist überaus talentiert, eingespielt und könnte Cousins in der schwachen Eastern Conference zum Playoff-Einzug verhelfen. Im Westen ist das, zumal die Top-Clubs weiter aufrüsten, durchaus schwieriger. Und dass George Karl auch diesen Wechsel unterstützen würde, ist ebenfalls kein Geheimnis. Selbiges tat er 2011 mit Carmelo Anthony, den er aus Denver „verjagte“ …

Szenario 4: DeMarcus Cousins bleibt einfach in Sacramento. Bums. Und schon ist die ganze Sache vergessen, alles nur heiße Luft gewesen. Vlade Divac und Co. würden sich durchsetzen, über George Karl stellen. Aber wenn sie dies täten, wie würde dann die Zusammenarbeit zwischen Headcoach und Star-Center aussehen? Würde „DMC“ dann eventuell einen Abgang des Chef-Trainers fossieren? Denn aus heiterem Himmel entwickelt sich so ein Gerücht, über das alle NBA- und Basketball-Medien berichten, auch nicht …

Was bringt die Zukunft für DeMarcus Cousins? Ein Wechsel nach Denver wäre wenig sinnvoll: Seine Rolle wäre dieselbe, seine Mitspieler eher schwächer und die Chancen auf Erfolg geringer, unterm Strich würde er nur das Trikot und den Wohnort wechseln! Bei den Lakers könnte er zum neuen Franchise-Player werden, bräuchte aber die richtigen Mitspieler – die wiederum würden in Orlando auf ihn warten …

Sollte „Boogie“ die Kings verlassen müssen, wird es ihn hoffentlich in die Eastern Conference verschlagen. Das täte dem Osten, der Liga und den Magic gut – ja, das wäre in diesem Fall tatsächlich mein Lieblings-Szenario! In jedem Fall wird es spannend und am Freitag, wenn der Draft hinter uns liegt, werden wir vielleicht schon schlauer sein und wissen, wo DeMarcus Cousins in der kommenden Saison spielen wird …

https://youtu.be/sp1LDRcaInE