Der Sommer ist die Zeit für Veränderungen. Stark draften und wachsen lassen oder als Big Spender investieren? Welche Möglichkeiten haben die Clubs beim Wiederaufbau ihres Teams, welche sind vielversprechend, welche stets mit hohem Risiko verbunden? BASKET analysiert, wie der erfolgreiche Rebuild-Plan für Teams wie die 76ers, Knicks oder Lakers aussieht.

Jahlil Okafor soll Phildadelphia zurück auf "NBA-Niveau" führen (Foto: Getty Images)

Jahlil Okafor soll Phildadelphia zurück auf „NBA-Niveau“ führen (Foto: Getty Images)

Die Philadelphia 76ers haben einen Plan. 2013/14 gewannen sie 19 NBA-Spiele, 2014/15 waren es 18. Macht unterm Strich bahnbrechende 37 Erfolge aus den 164 Partien der vergangenen beiden Saisons. Beeindruckende 22 Mal gewann der Traditionsclub dabei im heimischen Wells Fargo Center, das mit durchschnittlich 13.095 Fans und einer Auslastung von 68,4 Prozent aus allen Nähten platzte. Die triefende Ironie dieser Sätze ist hoffentlich offensichtlich …

Nichtsdestotrotz: Die 76ers haben zweifellos wirklich einen Plan. Sie befinden sich seit über 700 Tagen (!) im extremen Tanking-Modus und können auf folgende Kaderbausteine blicken, für die sie einst All Star Jrue Holiday und jüngst „Rookie of the Year“ Michael Carter-Williams opferten: Jahil Okafor (3. Pick 2015, eines von drei Center-Talenten), Joel Embiid (3. Pick 2014; verpasste verletzt die komplette Saison 2014/15 und wird auch 2015/16 ausfallen), Dario Saric (12. Pick 2014, spielt in Europa), Nerlens Noel (6. Pick 2013, verpasste die komplette Saison 2013/14, zeigte ein solides Rookie-Jahr) sowie x-beliebige Rollenspieler der Marke Robert Covington oder Tony Wroten. Darüber hinaus verfügen die Sixers über drei First-Round-Picks für den 2016er Draft und bis 2020 über irrwitzige 15 Second-Round-Picks!

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Verlieren, um zu gewinnen!

Philly – das macht das oben ironisch aufgeführte und in Wahrheit sehr ernüchternde Zwischenfazit deutlich – führt derzeit sogar die offensichtlichste Form des Tankings aller Zeiten durch. Die 76ers tun nichts dafür, dass ihr Kader wettbewerbsfähig ist, sprich, sie verlieren, um irgendwann zu gewinnen. Daran ist erst einmal nichts auszusetzen, da die NBA ein solches Verhalten legitimiert. Dennoch kann, darf und sollte man unbedingt diese Form des Rebuilds hinterfragen.

„Die Sixers sind das erste Team in der NBA-Geschichte, das ohne jegliche Entschuldigung zu seinen Fans sagt: ‚Für zwei oder gar drei Jahre ist es uns völlig egal, welches Produkt wir anbieten, aber blättert bitte nach wie vor Geld dafür hin!“, lästert etwa US-Journalist Bill Simmons. Der skurrile Wiederbelebungsplan des dreimaligen Champions (1955, ’67, ’83), dessen Trikot NBA-Legenden wie Wilt Chamberlain, Julius „Dr. J“ Erving, Charles Barkley oder Allen Iverson getragen haben, hat dabei in den letzten 24 Monaten nicht nur eine heftige Debatte über das Tanking an sich ausgelöst, sondern wirft auch die Frage auf, wie der perfekte Rebuild einer NBA-Franchise überhaupt aussehen kann, muss oder soll.

Den kompletten Artikel gibt’s in der aktuellen BASKET 9-10/2015.