Spanien ist seit Sonntag Abend erneut Basketball Europameister. Nach 2007 und 2009 ist es der dritte Titel im vierten Versuch. Nur 2011 konnte Frankreich Spanien im Halbfinale besiegen und später den Titel an sich bringen.

Im diesjährigen Finale bezwang die spanische Mannschaft Litauen deutlich mit 80:63 und ließ damit keinen Zweifel an der eigenen Vorherrschaft. Überragender Mann des Spiels war erneut Pau Gasol. Der 2,13-Meter große Center verzeichnete 25 Punkte, zwölf Rebounds, vier Assissts und drei Blocks und führte sein Team an beiden Enden des Platzes. Bereits im Ersten Viertel lagen die Litauer zweistellig zurück – bis auf die Rebounds waren die Spanier am Ende in allen Statistiken das bessere Team.  Diese Führung gab die Spanien die gesamte Partie nicht mehr ab.

Dabei hatte das Turnier nicht gut begonnen. Sie mussten unter anderem ohne zwei ihrer NBA-Stars, Paus Bruder Marc und Serge Ibaka, anreisen und viele Experten handelten Spanien nicht mehr als vollwertigen Favoriten auf den Titel.

In der Gruppenphase verloren sie das Auftaktspiel gegen starke Serben und ließen in der Niederlage  gegen Italien 105 Punkte zu. Doch danach steigerten sich die Spanier um Gasol in jeder Partie. Bereits gegen Italien lieferte ihr Star-Center 34 Punkte und zehn Rebounds. Danach tat er immer genau das, was sein Team gerade brauchte. In der K.O.-Runde legte er 30 Punkte und sieben Rebounds gegen Polen, sowie 27 Punkte und neun Rebounds gegen bis dahin ungeschlagene Griechen auf. Sein Turnier gipfelte im Halbfinale gegen Frankreich. Mit 40 Punkten und elf Rebounds schulterte er sein Team, dass sieben Minuten vor Schluss noch zweistellig zurück lag und führte es zum Sieg.

Gasol und seine Spanier feiern ihren dritten EM-Titel in acht Jahren. (Foto: Getty Images)

Gasol und seine Spanier feiern ihren dritten EM-Titel in acht Jahren. (Foto: Getty Images)

Gasol kam aus einer langen und harten (90 Spiele in acht Monaten!), für ihn aber sehr erfolgreichen NBA-Saison. In der vergangenen Spielzeit, seiner ersten für die Chicago Bulls, päsentierte sich der 2,13-Meter-Mann zum ersten mal seit 2010/11 in All-Star-Form. In den Playoffs wurden die Bulls von ihrer Nemesis, den späteren Finalisten aus Cleveland, gestoppt. Trotzdem präsentierte sich Gasol bei der EM in Top-Form. Er dominierte nach belieben und hat sich zweifelsfrei als bester Spieler des Turniers gezeigt. Am Sonntag konnte er deshalb die Trophäe für den Wertvollsten Spieler in Empfang nehmen. Er führte das Turnier in Punkten und Blocks an, war vierter im Rebounding und dritter in Double-Doubles.

In der zweiten Partie am Sonntag, dem Spiel um platz Drei, konnte Frankreich Serbien mit 81:68 schlagen. Die Franzosen um Tony Parker lagen spät im zweiten Viertel noch einmal zurück, konnten dann aber die Führung zurückgewinnen und gaben sie nicht mehr ab. Nach dem Sieg 2013 hatten die Franzosen auch in diesem Jahr den Titel vor Augen und galten als Favoriten. Sie verloren aber gegen die Spanier im Halbfinale nachdem sie im letzten Viertel ihre zweistellige Führung verspielten.

Text: Sebastian Hildebrandt

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