DeAndre Jordan von den Los Angeles Clippers mit einem Korbleger im Spiel gegen die Oklahoma City Thunder.

Unter dem Korb war DeAndre Jordan mit 18 Rebounds wieder einmal eine Macht.
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Wie es sich anfühlt, nach einer komfortablen Führung noch zu verlieren, wissen die L.A. Clippers spätestens seit der letztjährigen Playoffserie gegen die Houston Rockets. Beim 103:98-Heimsieg gegen die Oklahoma City Thunder fand sich das Team von Doc Rivers, das immer noch auf Superstar Blake Griffin verzichten musste, diesmal auf der glücklicheren Seite wieder.

Mit 7:30 Minuten verbleibender Spielzeit im letzten Viertel führte OKC mit relativ entspannten 16 Punkten und alles sah nach einer gelungenen Generalprobe für das am Donnerstag erneut stattfindende Matchup mit dem Champ aus Golden State aus. Doch die Thunder brachen in einem Mix aus Ballverlusten und schlechten Entscheidungen auf unerklärliche Weise komplett in sich zusammen, und ließen die Clippers mit einem 26-5-Run wieder ins Spiel kommen. In dieser Zeitspanne gelang Oklahoma genau ein mickriges Field Goal: ein Mid-Range-Jumper von Kevin Durant. Beim Ex-MVP wechselten sich auch an diesem Abend Licht und Schatten ab. 30 Punkte, elf Rebounds und fünf Blocks wurden von sechs Ballverlusten und einer schlechten Wurfquote überschattet (3-12 von „Downtown“).

„Wir sind mit der Führung im Rücken einfach zu bequem geworden. Man hat wieder klar gesehen, dass man sich in solchen Spielen nie ausruhen darf – gerade auswärts gegen solch eine Mannschaft“, erklärte ein nach dem Spiel entnervter Russell Westbrook. Mit 24 Punkten, zwölf Assists und sechs Rebounds lieferte der Guard wie für gewöhnlich eine äußerst solide Partie ab. Für leichtes Kopfschütteln sorgte nur sein fragwürdiger Verzweiflungswurf kurz vor Schluss, als er, mit noch ausreichend Zeit auf der Uhr, den Angriff nicht ausspielte und einen völlig unnötigen Dreier nahm. Die Szene rundete eine aus Sicht der Thunder katastrophale Schlussphase auf äußerst passende Art und Weise ab.

Bei den Clippers war das Lob-City-Duo aus Chris Paul und DeAndre Jordan mal wieder entscheidend am Sieg beteiligt. Während der Point Guard auf 21 Punkte und 13 Assists kam, verbuchte Big Man Jordan mit 20 Punkten und 18 „Boards“ ein starkes Double-Double.

Thunder-Coach Billy Donovan konnte der bitteren Niederlage jedoch auch positives abgewinnen: „Ich glaube, solche Widrigkeiten sind für unser Team das Beste. Es braucht solche Erfahrungen“.

Spätestens im nächsten Spiel am Donnerstag warten auf eben jenes Team mit großer Wahrscheinlichkeit die nächsten „Widrigkeiten“: die Golden State Warriors mit einem wiedergenesenen Stephen Curry.