Kawhi Leonard von den San Antonio Spurs blockt den Korbleger von Damian Lillard (Portland Trail Blazers).

Eines der Highlights des Spiels: Kawhi Leonard räumt Damian Lillard ab.
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Vor mit großer Spannung erwarteten Ereignissen ist es normalerweise üblich, ein allerletztes Mal an den Abläufen und wichtigsten Elementen der zu erbringenden Leistung zu feilen, und diese im besten Fall zu optimieren. Für die San Antonio Spurs scheinen diese Abläufe, Bewegungen und Eigenschaften besonders in dieser Saison noch intensiver in Fleisch und Blut übergangen zu sein. Stark erinnernd an eine Meute aus gleich programmierten Robotern, pflügen die Texaner in der aktuellen Spielzeit ihre Gegner reihenweise aus der heimischen Halle. Gegen die starken Portland Trail Blazers war der 118:110-Sieg der 34. Heimerfolg in Folge. In der Geschichte der NBA haben bis jetzt nur die historischen Chicago Bulls von 1995-96 eine erfolgreichere Serie in Folge gewonnener Heimspiele innerhalb einer Saison vorzuweisen (37).

Mit jeweils 22 Punkten verbuchten vor allem Kawhi Leonard und LaMarcus Aldridge den Löwenanteil am Erfolg von San Antonio. Point Guard Tony Parker erwischte ebenfalls einen seiner, eher selten gewordenen, Sahnetage. Mit 18 Zählern, aber vor allem herausragenden 16 Assists, versorgte der Franzose immer wieder Aldridge im Low Post, und half dem Big Man dabei, das Spiel zu dominieren. Von der Bank kommend war wie gewohnt „Aussie“ Patty Mills bester Mann (17 Zähler).

Bei den in dieser Spielzeit überraschend stabilen Portland Trail Blazers verteilte sich die offensive Verantwortung wie gewohnt auf die Schultern des Duos Damian Lillard/C.J. McCollum. Zwar trafen die beiden zusammen sieben Dreier und brachten kombiniert 49 Zähler auf das Scoreboard, gegen die Power des Spurs-Kollektivs reichte diese Leistung jedoch nicht aus. Auch das Rebound-Duell konnte das Team aus Oregon mit 49:37 für sich entscheiden, doch auch das hatte schlussendlich keinen größeren Einfluss auf das Resultat. Denn mit einer Feldwurfquote von 52 % und nur sieben Ballverlusten, bisherige Saisonbestleistung, war gegen die Texaner auch an diesem Abend kein Kraut gewachsen.

Besonders ein dominantes drittes Viertel (39:24) erlaubte es den Spurs, im letzten Spielabschnitt seine Starter für den Showdown am Samstag gegen die Golden State Warriors größtenteils schonen zu können. Damian Lillard zeigte sich ob der Leistung seines Teams nach der Partie nicht wirklich zufrieden: „Wir müssen einfach verstehen, dass wir uns gegen das vermutlich beste Team der Liga nicht in solch eine Lage bringen dürfen. Doch genau das haben wir getan.“

San Antonio hat derweilen seine aktuelle Serie an Heimspielen gegen Playoff-Teams wie Chicago, OKC, die Clippers und Portland souverän mit einer Bilanz von 4-0 und einer Punktedifferenz von +11,3 absolviert. Entsprechend zufrieden konnte Spurs-Legende Tim Duncan den Blick anschließend auch schon in Richtung des Highlights gegen die Warriors richten: „All diese Spiele haben wir gewonnen, klar sind wir zufrieden. Aber „Pop“ (Gregg Popovich) gibt sich nie mit irgendetwas zufrieden. Damit wäre das auch geklärt. Keiner hat sich verletzt, also alles gut.“

NBA-Fans können dann doch ein wenig euphorischer auf das Duell am Samstag schauen. Dann nämlich treffen mit den Warriors und Spurs nicht nur die beiden aktuell mit Abstand besten Teams der Liga aufeinander. Es wird auch ein Showdown zweier Mannschaften, die die Möglichkeit haben, sich für zwei der drei besten je gespielten Regular Seasons verantwortlich zu zeichnen.