Die Oklahoma City Thunder gewinnen Spiel zwei gegen die San Antonio Spurs mit 98:97 und gleichen dadurch das Semifinale der Western Conference (1:1) aus. Doch besonders Dion Waiters brachte den Sieg auf der Zielgeraden noch einmal in echte Gefahr.

Der Sieg für OKC war nach der bösen 92:124-Klatsche im ersten Spiel nicht unbedingt zu erwarten. Doch OKC legte verdammt gut los und führte bereits im ersten Viertel mit elf Punkten. Die Spurs glichen im zweiten Viertel wieder aus. Und gleich mehrere Spieler zeigten außerordentliche Leistungen an diesem Abend und so wurde es eine hochklassige Playoff-Partie voller Spannung.

Russell Westbrook, Kevin Durant und Dion Waiters feiern den Sieg ihrer Oklahoma City Thunder bei den San Antonio Spurs.

Die Oklahoma City Thunder feiern den Auswärtssieg, besonders Dion Waiters (r.) war erleichtert.
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Kevin Durant war, anders als in mehreren Begegnungen in der ersten Runde, als Scorer äußerst effektiv und kam auf 28 Punkte (57,9 % aus dem Feld). Russell Westbrook, der im ersten Spiel einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, zeigte wieder, was für ein unglaublicher Athlet und genialer Basketballer er ist. Vor allem in Fastbreak-Situationen war er einfach unwiderstehlich. „Russ“ kam am Ende auf 29 Zähler, zehn Assists und sieben Rebounds. Allerdings zeigte auch der ehemalige Blazer und heutige Power Forward der San Antonio Spurs, wie stark und wichtig er in diesen Playoffs für seine Mannschaft ist. 41 Punkte erzielte LaMarcus Aldridge, bereits in Spiel eins hatte er 38 Punkte erzielt. Und gerade in der Crunchtime konnten sich seine Kollegen auf ihn verlassen. So traf er, nach einen exzellenten Assist von Point Guard Tony Parker, einen extrem wichtigen Dreier. Wenig später und kurz vor Schluss, die Spurs lagen mit vier Punkten zurück, zog Aldridge gegen Serge Ibaka das Foul per Pump-Fake hinter der Dreierlinie, traf alle drei Freiwürfe und hielt das Spiel offen.

Doch dann die Szene, die im kollektiven Gedächtnis bleiben wird, die das Spiel entschied und den TNT-Kommentator und Ex-Profi Chris Webber auf die Palme brachte. „Offensive Foul, it was an offensive Foul“, rief Webber immer und immer wieder nach dem Ertönen der Sirene.

Es ging um folgende Sequenz: OKC liegt in Führung und Dion Waiters steht bereit zum Einwurf, 13,5 Sekunden sind noch zu spielen. Er findet und findet keinen freien Mitspieler und die Fünf-Sekunden-Regel erhöht den Druck auf den Einwerfer so sehr, dass dieser sich zu einem Stoß mit dem Ball in der Hand gegen den vor ihm stehenden Manu Ginobili hinreißen lässt. Manu weicht zurück, wird aber mit dem Arm am Oberkörper berührt und Waiters hat genug Raum, um endlich seinen Einwurf zu tätigen … Hier hätten die Schiedsrichter ein Foul pfeifen können. Die Spurs hätten Ballbesitz gehabt und einen durch Coach Gregg Popovich strukturierten Angriff zum Sieg konzipieren können.

Doch zurück zum Einwurf von Waiters, dieser landet zwischen Durant und Danny Green, und es kommt zum Steal für die Spurs. Was dann folgt, ist Chaos, Bodenkampf, Hustle und mehrere verpasste Chancen für San Antonio. Als Serge Ibaka in Großaufnahme auf dem Parkett mit dem Ball in der Hand sitzt ist klar: OKC hat es geschafft und die Serie wird doch spannender, als dies von vielen Kritikern, nach dem Blowout in Spiel eins, prognostiziert wurde.