Das Leben in der NBA ist glamourös, von Sorgen oftmals keine Spur. Doch Kris Dunn, von den T’wolves an Position fünf gepickt, hat auch die anderen­ Seiten des Lebens kennengelernt. Er musste­ kämpfen. Um seine Familie, um sein Leben, um seine­ Karriere. Basketball war nicht nur seine große Leiden­schaft, sondern auch sein Rettungsanker in harten Zeiten. Doch all das hat ihn stark genug gemacht, es wirklich in die NBA zu schaffen!

Wenn es am ersten Weihnachtstag ans Auspacken der Geschenke geht, herrscht im Haus von John Seldon stets reges Treiben. Auch an diesem 25. Dezember 2004 beobachten der Hausherr und seine zweite Ehefrau Audra gespannt, wie Audras Sohn Rashad und ihre gemeinsamen Töchter Ariana und Ashley über die Geschenke herfallen. Auch John Jr. und Kris Dunn sind mit dabei, halten sich aber zurück, immerhin sind die beiden Jungs aus Johns erster Ehe erst im Laufe des Jahres in die Familie aufgenommen worden. Mit einem Geschenk, das ihm fast bis an die Schultern reicht, schleppt sich Kris zu seinem Vater. „Dad, hier steht mein Name, das muss ein Fehler sein. Für wen ist das Geschenk?“, fragt der Zehnjährige mit monotoner Stimme. Seldon schaut etwas irritiert rüber zu seiner Frau, sagt dann aber einfühlsam: „Kris, das ist kein Fehler. Das Geschenk ist für dich. Genau so wie die beiden Sachen da an der Wand.“ Damit hat der kleine Junge nicht gerechnet, das sieht sein Vater sofort. Erst langsam wagen sich Kris und sein Bruder daran, ihre Geschenke auszupacken. Ein paar Minuten später kullern die Tränen beim sonst so hart wirkenden Kris. Sein Vater und seine neue Stiefmutter haben ihm einen iPod, ein Mountainbike und ein paar Jordan-Sneaker geschenkt. Das ist zu viel für den Neuzugang der Familie. Um seine Tränen nicht zu zeigen, flüchtet er in sein Zimmer. Erst jetzt wird seinem Vater klar: Dass Kinder zu Weihnachten Geschenke bekommen, dieses Modell ist seinem Sprössling bekannt. Doch dass er selbst beschenkt wird, das hat sein Sohn offensichtlich noch nie erlebt. Kein Wunder, immerhin hat der Junge in seiner ersten Dekade auf dem Planeten Erde schon einiges erlebt, was schwer traumatisierend gewirkt hat.

Heute ist Kris Dunn NBA-Spieler, die Minnesota Timberwolves haben ihn im NBA-Draft 2016 an 5. Stelle ausgewählt. Heute kann der Point Guard mit Basketball Geld verdienen, führt ein gutes Leben. Stoppen ihn keine Verletzungen, wird er mit Sport Millionen verdienen. Doch der Weg dorthin war für den heute 22-Jährigen gepflastert mit harten Prüfungen und schweren Schicksalsschlägen. Der 1,93-Meter-Mann hat eine Kindheit hinter sich, die selbst in der NBA, wo viele Spieler in ihrer Kindheit mit Armut, Gewalt oder Drogen in Kontakt gekommen sind, betroffen macht. „Ich spiele heute mit viel Wut im Bauch. Das kommt von meiner Vergangenheit. Ich musste mir alles so hart erarbeiten, dass ich mir nichts mehr wegnehmen lasse. Das ist der Grund, warum ich mein Leben auf dem Court lasse“, erklärt Dunn. Doch was Basketball für den Rookie bedeutet, kann nur verstehen, wer seine gesamte Geschichte kennt.

Weiterlesen? Die gesamte Story lest ihr in der aktuellen BASKET-Ausgabe 01/2017 (seit 7. Dezember am Kiosk).

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