Die Atlanta Hawks haben in der vergangenen Nacht durch einen 114:112-Sieg eine dramatische Partie gegen San Antonio für sich entscheiden können. Der Sieg für die Franchise des Deutschen Dennis Schröder konnte erst nach Verlängerung und verdammt viel Glück realisiert werden.

Bei den Spurs kehrte Superstar Kawhi Leonard nach überstandener Magen-Darm-Erkrankung zurück auf den Court. Ganz fit war der zweimalige „Defensive Player of the Year“ allerdings noch nicht. Coach-Legende Gregg Popovich reagierte darauf, in dem er die beiden „Big Men“ Pau Gasol und LaMarcus Aldridge im Post suchen ließ und sie zur Scoring-Option Eins und Zwei erklärte. Der erfahrene Frontcourt enttäuschte nicht und war früh gut im Spiel.

Die Hawks hingegen kamen nur sehr schlecht in die Partie. Kyle Korver, der erneut als Sixth Man agierte, sorgte für Atlantas ersten Run. Der Shooter hatte nach wenigen Spielminuten bereits elf Punkte auf dem Konto. Insgesamt wirkte in dieser Phase die Bank stärker als die „Starting Five“. Auch er ehemalige BBL-Akteur Malcolm Delaney, seines Zeichens Backup für Dennis Schröder, hatte seinen Anteil an der Aufholjagd.

 

Nicht Dennis Schröder, sondern Paul Millsap war der Match-Winner für die Hawks.

Nicht Dennis Schröder, sondern Paul Millsap war der Match-Winner für die Hawks.

Schröder selbst hatte nicht den besten Tag erwischt. Weder der Wurf aus der Distanz, noch seine Drives zum Korb brachten den gewohnten Erfolg für den Braunschweiger. Im dritten Viertel übernahm Paul Millsap einen Großteil der Offensiv-Last und sorgte unter anderem mit zwei weiteren Dreiern dafür, dass sich die Gäste nach einer starken Phase nicht entscheidend absetzen konnten. Der Weg für ein spannendes viertes Viertel war somit geebnet.

Nach einem wilden und offensiv hochkarätigen Schlagabtausch sollte die Entscheidung in den letzten Sekunden fallen. Elf Sekunden vor dem Ende vergab Schröder per Korbleger mit der linken Hand einen „Matchball“. In der Folge gingen die Spurs nach Freiwürfen von Leonard mit 100:97 in Führung. 10,1 vor Ende spielten die Hakws Tim Hardaway Jr. frei, der von „Downtown“ zum Ausgleich einnetzte.

Eine letzte Chance die Verlängerung abzuwenden blieb den Texanern noch: Mit 3,3 Sekunden auf der Uhr war es weder Aldridge noch Gasol, der gesucht wurde, sondern Kawhi Leonard. Der Finals-MVP von 2014 schloss nach Dribblings per Fadeaway ab – doch der Ball rollte mit dem Buzzer wieder aus dem Korb heraus. Da musste selbst der sonst so emotionslose Leonard grinsen.

In der Overtime sahen die Hawks schon wie die sicheren Sieger aus, ehe ausgerechnet Leonard bei 34 Sekunden auf der Uhr von „Downtown“ zum 112:112 traf.

Die Hawks holten anschließend in ihrem Angriff zwei Offensiv-Rebounds und wurden gefoult. Doch an der Linie zeigten sie Nerven: Erst vergab Hardaway Jr. und dann auch Schröder einen von zwei Freiwürfen. So hatten die Spurs ein letztes Mal die Chance die Niederlage abzuwenden: Doch Leonard verfehlte sein Ziel im Anschluss deutlich.

Schröder beendete den Abend mit einem Double-Double (16 Punkte, zehn Assists), Paul Millsap legte mit 32 Punkte und 13 Rebounds ein Season High auf. Hardaways 29 Zähler stellten gar dessen persönliches Career High ein. Für die Spurs war Aldridge mit 27 Punkte Top-Scorer.