Als Andre Drummond im Sommer seinen neuen Max-Contract unterschrieb, glaubte keiner, dass es sich bei diesem Deal um einen Fehler handeln könnte. Doch die Pistons verlieren zunehmend die Tuchfühlung zu den Playoff-Plätzen, und auch der Center ist nicht länger unumstritten.

Am 17. Dezember kommt es bei den Detroit Pistons zu einer überfälligen Aussprache. Die Pistons haben gerade völlig chancenlos ihr Heimspiel gegen die Indiana Pacers verloren. Center-Star Andre Drummond bleibt zu diesem recht frühen Zeitpunkt in der Saison bereits zum sechsten Mal bei einer­ einstelligen Punkte-Ausbeute. Kurzum: Bei Detroit läuft es weder auf noch neben dem Court. 45 Minu­ten werden alle Medienvertreter ausgeschlossen, Spieler und Trainer sprechen schonungslos Klartext miteinander. Als die Pistons nur zwei Tage später den Chicago Bulls mit 82:113 unterliegen, hat Pistons-Coach Stan Van Gundy endgültig die Faxen dicke: „Wir sind zerstört worden“, antwortet Van Gundy auf die Frage zum Spiel. Als der Journalist das Team-Meeting anspricht, gibt es beim Coach kein Halten mehr, „Team-Meeting? Am Arsch! Reden kann jeder. Dieser Unsinn bedeutet gar nichts. Es zählt nur das, was man auf dem Court abliefert. Und heute war es ekelhaft, peinlich, demütigend, unprofessionell, wie auch immer man es nennen will. Es sieht für mich nach einem Defizit an Disziplin und einem Defi­zit an Herzblut aus.“

Auch wenn diese Worte inmitten einer fünf Spiele andauernden Niederlagenserie unmittelbar nach einem Blowout getätigt wurde, machen sie deutlich, dass es bei den Pistons in dieser Saison alles andere als gut läuft. In der vergangen Spielzeit konnte sich „Motor City“ noch gegen die stärker eingeschätzten Wizards und Bulls durchsetzen und in die Playoffs einziehen – und nun das! 5:10 lautete die Bilanz der traditionsreichen Franchise aus Michigan, die sich die erneute Teilnahme an der Postseason zum Ziel gemacht hat, im Dezember.

Der Sündenbock?

Es ist ein Automatismus des Sports, dass im Fall des Misserfolges Gründe gesucht werden. Finden sich keine patenten Erklärungsansatz, muss in der Regel ein Schuldiger gefunden werden und in Detroit scheint dieser derzeit Andre Drummond zu heißen.

Als der beste Rebounder der vergangenen Saison am 1. Juni 2016 seinen für fünf Jahre gültigen Max-Contract über 125 Millionen Dollar unterzeichnete, sah die Welt in der amerikanischen Automobil-Hauptstadt noch rosig aus. „Andre hat den Charakter und zeigt die Hingabe, die unserer Franchise zu Großem verhelfen wird. Ich bin stolz auf ihn. Detroit und Drummond das passt einfach. Ich bin gespannt auf die kommenden Jahre“, sagte Pistons-Owner Tom Gores bei der für die Vertragsunterzeichnung angesetzten Pressekonferenz vor etwas mehr als einem halben Jahr.

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