Die Cavaliers konnten heute Nacht auch das zweite Spiel gegen die Raptors gewinnen. In dem deutlichen 128:110-Sieg nahm LeBron Toronto, mit Unterstützung von Kevin Love, in der zweiten Halbzeit regelrecht auseinander.

Mal wieder wurden die kanadischen Fans im Air Canada Center bitter enttäuscht. Dabei lief es bis zur Halbzeitpause wieder nicht schlecht für die Raptors: Kyle Lowry (21 Punkte) konnte direkt seine ersten vier Schüsse verwandeln. Ausserdem erhielt er durch Fred VanVleet (14 Punkte, 4/7 3er), sowie einen sehr effektiven Jakob Poeltl (acht Punkte), in den ersten zwei Vierteln genügend Unterstützung, dass die Raptors mit 63:61 in die Pause gehen konnten.

In der ersten Hälfte war es ausgerechnet Kevin Love, der sich bislang in der Postseason sehr schwer tut, der die Cavaliers am Leben hielt. Love machte 31 Punkte und elf Rebounds und steuerte, vor allem zu Beginn, wichtige Punkte bei. Die Raptors konnten ihre Hoffnungen ab dem dritten Viertel getrost begraben.

Die LeBron-James-Show

Denn in der zweiten Hälfte hatte sich LeBron James in den Kopf gesetzt, das Spiel zu gewinnen. Nach der Pause war der „King“ nicht mehr zu stoppen: Er war an 45 von 67 Punkten der Cavs beteiligt und überholte damit fast im Alleingang die Leistung des kompletten Toronto-Teams (47). Als James dann im vierten Viertel mühelos einen Fade-away-Jumper nach dem anderen versenkte, wirkte es als befände er sich in einer lockeren Trainings-Session. Am Ende hatte der „LBJ“ 43 Punkte, 14 Assists und acht Rebounds auf seinem Konto. Und da bei einer effektiven Wurfquote von 19 aus 28 Würfen aus dem Feld und nur einen Turnover.

LeBron James

LeBron beendete das Spiel mit einer +20-Bilanz. (Foto: Getty Images)

Es ist absurd, dass man solche Leistungen von James in diesen Playoffs schon fast gewohnt ist- Es war bereits das vierte Spielen (von neun) mit 40 oder mehr Punkten in dieser Postseason. Er überholt mit diesem Spiel auch Michael Jordan hinsichtlich Playoff-Spielen, in denen mehr als 30 Punkten und zehn Assists gelangen. LeBron dominierte gegen Toronto so sehr, dass die Kommentatoren die Stadt umbenannten und sie „LeBronto“ tauften.

Nicht nur LeBron produktiv für die Cavs

Insgesamt zeigte Cleveland eine gute Teamleistung, die sich nur drei Turnover leisteten. Zudem konnten J.R. Smith (15 Punkte), George Hill (13 Punkte) und Jeff Green (13 Punkte) das Love-James-Duo entscheidend unterstützen.

Albtraum der Raptors geht weiter

Auf der anderen Seite konnten die Raptors leider nicht auf eine große Playoff-Performance von DeRozan (24 Punkte) bauen. Serge Ibaka (zwei Punkte, 0/5 FG) spielte zu Beginn so schlecht, dass Coach Dwayne Casey ihn nur zwölf Minuten auf dem Platz gewährte. Casey sagte nach dem Spiel: „Wir haben Matchup-Schwierigkeiten überall auf dem Court.“ Besonders Kevin Love bereitet ihnen dabei viele Probleme.

Für Toronto könnte es momentan nicht schlechter laufen: Nach zwei vergebenen Heimspielen geht es nun nach Cleveland. Dort haben die Raptors in den letzten zwei Jahren in fünf Spielen kein einziges Mal gewinnen können. Dabei verloren sie im Durchschnitt mit katastrophalen 24,2 Punkte. Hinzu kommt, dass Kevin Love anscheinend wieder zu alter Stärke gefunden hat und dass „King James“ nicht aufhören will, eine Monster-Performance nach der anderen an den Tag zu legen.

Es sieht also danach aus, dass Angstgegner Cleveland wieder auf dem besten Wege ist, die Kanadier das dritte Mal in Folge aus den Playoffs zu werfen.