Die Cleveland Cavaliers verpassen in einer hart umkämpften Serie den Boston Celtics ihre erste Heimniederlage dieser Postseason. Mit dem 87:79 können „King James“ und die Cavaliers das vierte Mal hintereinander in die Finals einziehen.

James dominiert mal wieder

„LeBron wird nie eine größere Leistung erbringen, als diese Cavaliers in die Finals zu bringen“, behauptete Jeff van Gundy nach dem Spiel.“Kein Spieler in der Geschichte hatte eine schwerere Aufgabe, als dieses Team in die Finals zu tragen.“ Großes Lob für James, der 35 Punkte, 15 Rebounds und neun Assists auflegte – absurderweise nicht einmal eine Top-Fünf-Performance in seinen diesjährigen Playoffs. Er spielte dabei die kompletten 48 Minuten, was er das letztmals mit 21 Jahren tat. LeBron ist mit der heutigen Leistung in Ausscheidungs-Spielen der beste Spieler der Geschichte und verbuchte über seine monumentalen Karriere 34,1 PPS, 11,0 REB und 7,5 ASS in 45,1 Minuten. Nun folgt die achte aufeinanderfolgende Finals-Teilnahme des 33-Jährigen, dessen Qualitäten mittlerweile jeden Kritiker verstummen lassen.

LeBron James

James spielte sein hundertstes Spiel in Folge. Mit 3769 Minuten stand er in dieser Saison länger auf dem Court, als jeder andere Spieler. (Foto: Getty Images)

Ohne Kevin Love, der wegen einer Gehirnerschütterung in Spiel sechs aussetzten musste, konnte vor allem Jeff Green (19 Punkte) den Cavaliers helfen. J.R. Smith (zwölf Punkte) und Tristan Thompson (zehn Punkte) waren die einzigen anderen Spieler, die zweistellig punkteten.

Traum der Celtics geplatzt

Auf Seiten der Celtics gab es natürlich viele traurige Gesichter, da die Cinderella-Story aus Boston heute Nacht leider endete. Vor allem die Schwierigkeiten in der Offensive (34,1% FG, 17,9% 3er) plagten die „Cs“ in Spiel sieben, wie schon so oft in diesen Playoffs.

Topscorer war Jayson Tatum mit 24 Punkten, der insgesamt die zweitmeisten Punkte eines Rookies in der Postseason-Geschichte erreichte. Der 20-Jährige erntete nach der Partie viel Lob vom „King“ höchstpersönlich: „Ich liebe alles an dem Jungen. Die Art, wie er spielt, sein Auftreten und wo er herkommt. Ich weiß einfach, dass er dafür gemacht ist, ein Star zu werden. Er ist dafür gemacht, um Erfolg zu haben – auf beiden Seiten des Feldes.“
Tatum fühlte sich geehrt: „Das war ein spezieller Moment für mich. Es war mein erstes Jahr in der Liga. Ich bin damit aufgewachsen, LeBron im Fernsehen zuzusehen. Ich war in seinen Camps. Jetzt gegen ihn zu spielen und nur ein paar Punkte davon entfernt gewesen zu sein, ihn zu schlagen – das ist etwas, woran ich mich mein ganzes Leben lang erinnern werde.“

Jayson Tatum

Mit 18,2 PPS war Tatum der beste Scorer der Celtics in diesen Playoffs. (Foto: Getty Images)

Die Celtics können auch ohne Finals-Teilnahme auf eine unglaublich erfolgreiche Saison zurückblicken. Nach den Ausfällen von Star-Spielern Gordon Hayward und Kyrie Irving schaffte es das gut gecoachte und junge Team viel weiter, als man es ihnen zugetraut hätte.

Finals werden hart für LeBron und Co.

Cleveland bereitet sich nun auf die Finals vor. Heute Nacht wird entschieden, ob Houston oder Golden State der Gegner wird. Ein Matchup gegen das Team aus Oakland wäre das vierte Finals-Treffen in Folge. Gegen die starken Teams aus dem Westen wären die Cavs aber in beiden Fällen die Außenseiter, selbst mit dem besten Basketballer der Welt.