Die türkische Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan beantragt die Auslieferung von Knicks-Center Enes Kanter. Mit Verweis auf ein Verfahren wegen Mitgliedschaft in einer Terror-Organisation soll ein entsprechender Antrag erstellt worden sein.

Zudem soll er auf die internationale Fahndungsliste der Polizeiorganisation Interpol gesetzt werden, berichtet die regierungsnahe Zeitung «Sabah». Dem 26-Jährigen wird vorgeworfen, Anhänger der Bewegung von Fethullah Gülen zu sein, den die türkische Regierung für den gescheiterten Putschversuch 2016 verantwortlich macht. Kanter bezeichnete Erdogan bereits als „Diktator“ und den „Adolf Hitler der heutigen Zeit“.

Kanter
Kanter erzielt in dieser Saison 14,4 Punkte und 11,0 Rebounds pro Spiel (Foto: Getty Images).

Der 2,11 Meter große Center meldete sich bereits auf Twitter, mit den Worten: „Ich habe keine Angst vor euch.“ Er reist mit den Knicks nicht zum London Game am 17. Januar, weil er laut eigener Aussage sein Leben bedroht sieht: „Es besteht die Möglichkeit, dass ich getötet werde. Traurigerweise kann ich nicht dorthin reisen wegen diesem verdammten Wahnsinnigen, dem türkischen Präsidenten.“

Nachdem ihm 2017 die türkische Staatsbürgerschaft aberkannt wurde, ist er seitdem staatenlos. Der ehemalige NBA-Spieler Hedo Türkoglu, ist heute Präsident des türkischen Basketball-Verbandes und bezeichnet Kanters Absage als „Schmierenkampagne“. Türkoglu ist ebenfalls als Berater von Erdogan tätig.