Nichts geht mehr! Bis um 21 Uhr des gestrigen Donnerstagabends konnten Teams sich per Trade noch Verstärkung für die aktuelle Spielzeit sichern – und gleich einige Franchises haben richtig zugeschlagen! BASKET fasst die Trade-Deadline für euch nochmal zusammen.

Russell Towns

Beste Freunde, bald auch Teammates: D’Angelo Russell und Karl-Anthony Towns laufen künftig gemeinsam in Minnesota auf (Foto: getty images)

Der Trade des Abends

Golden State Warriors bekommen: Andrew Wiggins, Erstrundenpick 2021 (top drei geschützt), Zweitrundenpick 2021

Minnesota Timberwolves bekommen: Jacob Evans, D’Angelo Russell, Omari Spellman

Trade-Analyse: Die beiden nach Record schlechtesten Teams der Western Conference tauschen „Star“spieler! Für die aktuelle Saison hat der Deal wohl keine richtige Relevanz mehr, außer, dass die Timberwolves mit Russell vielleicht ihren aktuell 13 Spiele andauernden Losing Streak beenden könnten. Das große Plus für die Wolves: Russell und Towns sind beste Kumpels, wollten unbedingt zusammen spielen und haben im kommenden Jahr absolut keine Ausrede mehr, nicht endlich auch für Teamerfolg zu sorgen – gerade Towns steht dann mehr denn je in der Bringschuld.

Aus Warriors-Sicht ist der Deal höchst interessant: Glauben die „Dubs“ an Andrew Wiggins oder schielen sie auch in seinem Falle bereits auf einen weiteren Trade im Sommer? Denn so gut Wiggins als starker Verteidiger und Athlet 2020/21 in ein Team um Curry, Thompson und Green (so sie denn alle fit werden und in San Francisco bleiben) passen würde, verschlingt er mit seinem Maximalvertrag eine Menge Geld. Behält Golden State den Flügel, könnte er im kommenden Jahr plötzlich wichtiger Baustein bei einem Contender sein – wenn er seine in dieser Spielzeit ansteigende Form weiter bestätigt.

Der Trade aus dem Nichts

Cleveland Cavaliers bekommen: Andre Drummond

Detroit Pistons bekommen: John Henson, Brandon Knight, Cleveland’s oder Golden State’s Zweitrundenpick 2023 (je nachdem, welcher „niedriger“ ist)

Trade-Analyse: Was zur Hölle? Andre Drummond war gefühlt seit zwei Jahren zu jeder Trade-Deadline ein Riesenthema – dass jetzt ausgerechnet die Cleveland Cavaliers zuschlagen, überrascht dennoch. Klar, der Champ von 2016 musste keine wichtigen Bestandteile abgeben und bekommt Drummond sozusagen „für lau“ – allerdings geht der Center auch im Sommer in die Free Agency, sollte er seine Spieleroption über 28 Millionen Dollar nicht ziehen. So oder so ein mieser Deal für die Cavs: Entweder der Ex-Allstar ohne echte offensive Fähigkeiten ist gleich wieder weg, oder er verschlingt gemeinsam mit Kevin Love in der kommenden Spielzeit rund 60 Millionen Dollar Gehalt. Es ist schwer, diesem Trade für Cleveland etwas positives abzugewinnen. Zumal jeder Sieg mit Drummond auch die Lottery-Chancen verschlechtert. Autsch!

Die Pistons haben es lange genug mit Andre Drummond versucht, waren jedoch nicht bereit, ihm im kommenden Jahr nochmal fast 30 Millionen Dollar zu überweisen. Der Trade lockert die so angespannte Cap-Situation in Detroit ein wenig auf, möglicherweise wird Blake Griffin ja irgendwann doch noch der ein oder andere echt Starspieler beiseite gestellt. Bis dahin heißt es: Platz Acht im Osten und ein Sweep in der ersten Playoffrunde sind das Ziel. Doppel-Autsch!

Der „Miami-macht-ernst“-Trade

Memphis Grizzlies bekommen: Gorgui Dieng, Dion Waiters, Justise Winslow

Miami Heat bekommen: Jae Crowder, Andre Iguodala, Solomon Hill

Minnesota Timberwolves bekommen: James Johnson

Trade-Analyse: Miami wittert die große Chance! DAS Überraschungsteam der Saison im Osten hat sich zur Deadline nochmals heftig verstärkt – ohne wirklich wichtigen Gegenwert abzugeben! Klar, Justise Winslow ist ein ordentlicher, junger Spieler, den Heat in der aktuellen Form helfen in den Playoffs allerdings Veteranen wie Jae Crowder und vor allem Andre Iguodala mehr! Zudem mussten die Heat keinen einzigen Draftpick opfern – Pat Riley hat, wie so oft in der Vergangenheit und auch in dieser Spielzeit, mal wieder alles richtig gemacht!

Der smarteste Trade des Abends

Los Angeles Clippers bekommen: Marcus Morris Sr., Isaiah Thomas (inzwischen gewaived)

New York Knicks bekommen: Maurice Harkless, Erstrundenpick 2020 (via Clippers), Erstrundenpick 2021 (Top Vier geschützt, via Clippers) Zweitrundenpick 2021, Rechte an Issuf Sanon

Washington Wizards bekommen: Jerome Robinson

Trade-Analyse: Niemand, absolut niemand, wird in den Playoffs gegen diese L.A. Clippers ranwollen! Kawhi Leonard, Paul George, Pat Beverley, Montrezl Harrell, Lou Williams, und jetzt noch Marcus Morris Sr. – zeigt uns eine Franchise mit mehr „Toughness“ im Roster! Morris spielte in New York eine starke Saison, er ist ein „Win-Now“-Spieler, für den zwei ohnehin schwache Erstrundenpicks sicher zu verschmerzen sind. Zudem zeigt der Move Kawhi und „PG“, dass die Clippers nichts unversucht lassen, um ihr ohnehin schon starkes Roster immer weiter zu verbessern. Die blau-weiß-rote Franchise aus Los Angeles ist einer der Gewinner der Deadline! Doch auch die Knicks kommen zur Abwechslung mal gut weg: Wohl nie war der Wert von Marcus Morris höher als aktuell, die Knicks sichern sich drei Draftpicks, darunter zwei Firstrounder. Der lange Weg zurück in die Relevanz…