Nur einen Monat nach der Vertragsauflösung zwischen den Cleveland Cavaliers und John Beilein hat man in Ohio einen dauerhaften Ersatz gefunden. Der ehemalige Assistenz-Trainer der Cavs mit Head-Coach-Erfahrung bindet sich mit einem 4-Jahres Vertrag langfristig an das Rebuilding-Projekt.

J.B. Bickerstaff

Neben erfahrenen Spielern wie Kevin Love wird Bickerstaff es besonders mit jungen Spieler zu tun haben. (Foto: Getty Images)

Seit der 41-jährige Bickerstaff vorerst in einer Interims-Rolle das Traineramt übernahm, scheint die Stimmung im Team deutlich verbessert. Die Auswirkungen dieser positiven Entwicklung waren zuletzt auch auf dem Feld bemerkbar. Dort spielen die Cavaliers nämlich weitaus erfolgreicher, als man ihnen nach ihrem enttäuschenden Saison-Start zutraute. Zwar legt man nach der heutigen Niederlage unter dem neuen Trainer mit fünf Siegen und sechs Niederlagen eine negative Bilanz auf, zeigt sich aber in jedem Spiel wettbewerbsfähig. Ein großer Fortschritt zu den 14 Siegen aus 54 Spielen, die man vorher nur gewinnen konnte. Unter Beilein, der aus dem College von der University of Michigan kam, herrschte vor dessen Abgang nach dem All-Star-Break eine Unzufriedenheit zwischen Mannschaft und Trainer. College-Trainer haben es oft schwer in der NBA, da dort ein anderer Ton zwischen Spielern und Coaches erwartet wird. Den richtigen Tonfall scheint Bickerstaff nun bei seinen Spielern gefunden zu haben. Berichten zufolge ist das Team deutlich entspannter und belohnt dies mit mehr Leistung und Einsatz. Erste Erfahrung an höchster Trainer-Position machte J.B. bereits in Houston und Memphis.

Für die Zukunft

Die Entscheidung, J.B. Bickerstaff zu behalten, treffen GM Koby Altman und sein Team aber keineswegs mit der Hoffnung, möglichst viele Spiele in der restlichen Spielzeit zu gewinnen. Für die Cavaliers geht der Blick bereits in die kommenden Spielzeiten. Besonders die starken Leistungen von Point Guard Colin Sexton, welcher einige seiner stärksten Spiele unter der neuen Führung auflegte, sind ein Zeichen dafür, dass man den richtigen Trainer gefunden hat. Sexton und Darius Garland sind die letzten beiden Erstrunden-Picks der Cavs und damit wichtiger Teil der Zukunft. Ihr Talent zu maximieren hat daher höchste Priorität, sowohl für den Trainer-Stab, als auch die Geschäftsführung. An ihrem Erfolg wird daher diese Entscheidung gemessen werden. Den jungen Spielern eine konstante Situation zu bieten, ist auf jeden Fall ein erster guter Schritt in eine erfolgreichere, LeBron-freie, Zukunft.