17 Spiele hätten die Golden State Warriors eigentlich noch absolvieren sollen. Nach der Unterbrechung der NBA-Saison aufgrund des Corona-Virus fühlt es sich für Warriors-Coach Steve Kerr aber eher so an, als sei die Saison bereits beendet. Dass er so denkt, weil sein Team bereits mathematisch keine Chancen mehr auf die Playoffs hat, gibt Kerr offen zu.

Steve Kerr

Steve Kerr und seine Warriors liegen auf Platz 15 im Westen (Foto: Getty Images)

 

Für den erfolgsverwöhnten Trainer der Golden State Warriors war die NBA-Saison 2019/2020 von Anfang an eine ungewöhnliche. Während seiner aktiven Karriere konnte Kerr fünf NBA-Titel holen – drei mit Michael Jordan und den Bulls und zwei weitere mit einem jungen Tim Duncan und den Spurs. Als Trainer nahm er sich ein junges Warriors-Team und brachte es in seinen ersten fünf Jahren immer in die NBA-Finals. Drei weitere Titel sprangen dabei für Kerr als Coach raus.

Aufgrund von Verletzungen und dem Abgang von Superstar Kevin Durant gingen die Warriors ohne wirklichen Erwartungen in die neue Saison. Durch die Verletzung des zweimaligen MVPs, Steph Curry, rutschten die Warriors aber bereits früh in der Saison ganz tief die Tabelle runter. Mit 15 Siegen und 50 Niederlagen zum Zeitpunkt der Saison-Unterbrechung Anfang März war man bereits ohne Chance auf die Playoffs.

Ob die aktuelle Saison noch fortgeführt wird – und wenn ja, wie genau das aussehen soll –, ist noch ungewiss und bringt die meisten Teams der NBA in eine komplizierte Lage. Ganz anders aber für die Warriors, so Kerr: „Für uns ist es anders, weil wir zwar 17 Spiele übrig haben, aber aus den Playoffs raus sind. Es fühlt sich wie das Saison-Ende für unser Team an. Das tut es nun mal. Wir wissen noch nichts Offizielles. Es gibt weiterhin die Möglichkeit, dass die Liga uns bittet, zurückzukommen und Spiele zu spielen. Mit unseren Verletzungen und der schlechten Bilanz probieren wir, mit unseren Spielern in Kontakt zu bleiben, aber jeder hier nimmt an, dass es das war. Wir werden nicht mehr viel involviert sein.“

Jahresabschluss-Gespräch

Das Interview führte Kerr mit der lokalen Universität, der University of San Francisco. Auf die Frage, ob es sich auch wirklich bereits wie die Offseason anfühlt, antwortete der 54-Jährige ebenfalls klar: „Es fühlt sich so an. Um genau zu sein, wir hatten einen Zoom-Anruf mit (General Manager) Bob Myers und den Spielern, dem gesamten Kader. Es war eine Chance für Bob, die Spieler upzudaten, aber es fühlte sich auch wie unser jährliches Jahresabschluss-Gespräch an. Der Trainerstab und ich haben Evaluierungen getroffen und Pläne für den Sommer erstellt. Wir sind also absolut im Offseason-Modus jetzt.“