Die Boston Celtics verspielten in Spiel 2 der Eastern Conference Finals eine eindeutige Führung im zweiten Durchgang und verloren mit 101:106 gegen die Miami Heat. Jimmy Butler, der nur 14 Punkte erzielte und über lange Strecken des Spiels nicht stattfand, übernahm erst in der Crunchtime und führte sein Team einen Schritt näher an die erste Final-Teilnahme seit 2014. Die Celtics brachen im dritten Viertel auseinander und stehen schon in Spiel 3 der Serie mit dem Rücken zur Wand.
Jimi Butler, Marcus Smart

Jimmy Butler führte die Heat erneut in der Crunchtime an.
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Nachdem die Heat im ersten Viertel heiß liefen und allein Duncan Robinson 4 Dreier versenkte, traten die Celtics zu Beginn des zweiten Viertel defensiv wesentlich aggressiver auf. Miami kühlte ab und traf nur noch einen von 9 Versuchen von Downtown. Offensiv übernahm vor allem Kemba Walker (23 Punkte, 7 Rebounds, 3 Assists), der nach einigen enttäuschenden Playoff-Partien etwas gut zu machen hatte. Sogar Enis Kanter sah einige Minute und überzeugte mit 7 Punkten in Q2 am offensiven Brett. Die Heat wirkten überfordert, konnten kaum kreieren und besonders Adebayo und Butler konnten sie in der ersten Hälfte nicht ins Spiel bringen. Nach einer Führung von streckenweise 17 Zählern ging Boston mit 60:47 in die Pause.

Dann erhöhte Miami die Intensität und stellte die Celtics mit einer disziplinierten Zonenverteidigung vor Probleme. Boston schien keine Antwort mehr zu haben und brach im Verlauf des dritten Viertels auseinander. Sie gaben den Ball insgesamt 7-mal ab und Superstar Jason Tatum traf nur einen Wurf aus dem Feld. Bei den Heat taute Adebayo auf und begann zu dominieren (15 Punkte in Q3). Ein ums andere Mal cuttete der Big zum Korb und schloss per Dunk ab. Mit 17:37 retteten sich die Celtics in die Viertelpause.

Das Team von Brad Stevens gab sich im Schlussviertel nicht auf und spielte sich angeführt von Jaylon Brown, sogar noch eine späte 5-Punkte-Führung heraus. Dann in der Crunchtime stellte sich Miami jedoch als abgezockter heraus. Goran Dragic (25 Punkte, 3 Rebounds, 5 Assists), Topscorer der Partie, versenkte entscheidende Midrange-Jumper und Butler schnappte sich gleich 2 Steals. Von der Freiwurflinie setzte Jimmy Buckets dann den Dagger zum 106:101 Sieg.

Nach der Partie reagierten die Celtics emotional. In der Boston Kabine soll es Geschrei von mehreren Seiten gegeben haben. Besonders Marcus Smart soll dabei aufgefallen sein. Jaylon Brown dementierte jedoch Gerüchte darum, dass es nachhaltige Unstimmigkeiten im Team gäbe. „In Familien gibt es Aufs und Abs, Streitereien und Emotionen. Aber genau das sind wir: eine Familie. Wir ziehen einander zur Verantwortung. [Smart] steckt voller Leidenschaft und Feuer. Ich liebe Marcus dafür“, erklärte der Youngster im Post-Game-Interview.