Die Finals-Paarung steht: Heute Nacht (3 Uhr) treffen die Milwaukee Bucks in Spiel Eins der Finalserie auf die Phoenix Suns. Wir beantworten die wichtigsten Fragen vor dem Start.
Giannis Ayton

Die große Frage vor dem Finals-Start: Kann Giannis Antetokounmpo spielen? (Foto: Getty)

Wie fit ist Giannis Antetokounmpo und wird er spielen?

Obwohl nach der in Spiel vier gegen die Hawks erlittenen Verletzung schnell Entwarnung gemeldet wurde – die Bänder im Knie haben die Verletzung glücklicherweise schadlos überstanden –, haben wir Giannis seitdem nicht mehr auf dem Court gesehen. Auch für die Finals, insbesondere Spiel eins, sollte nicht mit einer Rückkehr des zweifachen MVPs auf das Hardwood gerechnet werden. Je nach Serienverlauf scheint es jedoch zumindest wahrscheinlich, dass wir den Griechen irgendwann noch sehen werden – in welcher Verfassung er dann ist, wird den Ausgang der Serie entscheidend beeinflussen. Immerhin kam am Montag die Nachricht, Antetokounmpo mache „große Fortschritte“ in seiner Reha.

Wer sind die X-Faktoren beider Teams?

Gehen wir davon aus, dass Giannis Antetokounmpo am Start ist, wird es auf Seiten der Suns vor allem darauf ankommen, wie Jung-Center DeAndre Ayton in die Serie findet. In den bisherigen Playoffs brillierte er unter anderem gegen MVP Nikola Jokic, wurde sowohl gegen die Lakers (Gegenspieler Drummond) als auch gegen die Clippers (Zubac) nicht richtig gefordert. Nun kommt wohl der „Greek Freak“ auf den Number-One-Pick von 2018 zu – und damit die größte Aufgabe seiner bisherigen Karriere. Bei den Bucks ist vor allem das Bench-Scoring zu nennen, insbesondere, sollte Giannis länger ausfallen. Dann muss einer der Spieler aus der zweiten Reihe ins Spotlight rücken.

Wie gingen die Duelle in der Regular Season aus?

Die Suns gewannen beide Aufeinandertreffen – allerdings mit jeweils nur einem Zähler Differenz. Damals traten beide Teams noch mit voller Personalstärke an, zum Ende beider Partien übernahm Chris Paul und führte sein Team zum Sieg. So liegt der mentale Vorteil in dieser Hinsicht wohl eher bei den Suns, die vor allem in der Crunchtime in den diesjährigen Playoffs brillierten. Die Bucks hingegen enttäuschten in engen Spielen mehrfach – wenn nicht Khris Middleton kurz vor Spielende die Kohlen aus dem Feuer holen konnten. In puncto Finals-Erfahrung ist es übrigens fast augeglichen: Einzig Suns-Forward Jae Crowder stand schon einmal in den Finals, für den Rest der Akteure ist die größte Basketballbühne komplettes Neuland.

Für wen steht am meisten auf dem Spiel?

Natürlich geht es auch für Antetokounmpo um einiges, kann er mit einem Titelgewinn doch endlich die vielen Kritiker seiner Playoff-Leistungen verstummen lassen. Die Antwort auf diese Frage kann allerdings nur Chris Paul lauten. Seit 16 Jahren ist „CP3“ nun schon auf Ringjagd, besitzt 2021 seine möglicherweise beste, aber auch letzte Chance auf den Titel überhaupt. Wir haben bereits bei Dirk Nowitzki gesehen, wie ein Championship-Ring die Wahrnehmung eines Spielers verändert – Paul hätte seiner Karriere bei einem Sieg die Krone aufgesetzt, bei einer Niederlage wäre er der vielleicht unvollendetste Star der NBA-Geschichte. Über die Bedeutung des „Point God“ für das Spiel gibt es keine zwei Meinungen, doch für niemanden steht so viel auf dem Spiel wie für Paul.

Wer wird NBA-Champion?

Das kommt ganz auf die gesundheitliche Situation von Giannis Antetokounmpo an. Ist er fit, ist diese Serie so ausgeglichen, wie es nur möglich ist. Ohne Giannis fehlt die Fantasie, dass die Bucks angeführt von Middleton und Holiday vier Siege gegen ein Phoenix-Team holen, das auf einer Erfolgs-Welle schwimmt und vor allem vollständig gesund ist. Ist Antetokounmpo dabei, geht es in sieben Spiele. Fehlt er über den größten Teil der Serie, holen Paul, Book und Co. den Titel in fünf oder sechs Spielen nach Phoenix.