Mike Krzyzewski ist einer der bekanntesten Basketball-Trainer der Welt. Aber wie kam es eigentlich dazu? Die lebende Coaching-Legende im BASKET-Portrait.

Mike Krzyzewski wird zur Saison 2016/17 die San Antonio Spurs coachen (Foto: Getty Images)

Mike Krzyzewski wird zur Saison 2016/17 die San Antonio Spurs coachen (Foto: Getty Images)

Als Mike Krzyzewski auf der Leiter steht und das Netz des Korbes in den Händen hält, ist ihm der Stolz deutlich anzusehen. In einem engen Endspiel hatten sich seine Blue Devils der Duke University gegen die Badgers aus Wisconsin knapp mit 68:63 durchgesetzt. Es war bereits der fünfte Titel der Elite-Uni und bei allen Triumphen war Michael William „Mike“ Krzyzewski, der sich damit endgültig in den Kreis der besten Basketball-Trainer aller Zeiten manövriert hat, der verantwortliche Mann an der Seitenlinie.

Doch bis zu diesem Augenblick war es ein langer Weg: Der 1947 in Chicago geborene Krzyzewski studiert drei Jahre an der Militärakademie in West Point, spielt als Playmaker in der dortigen Basketballmannschaft, den Army Cadets. 1969 geht der Nachfahre polnischer Einwanderer zur Armee, um fünf Jahre später an der Indiana University als Co-Trainer zu arbeiten. Schnell wird sein Talent sichtbar, weshalb die erste Chance als Headcoach nicht lange auf sich warten lässt – ausgerechnet an seiner ehemaligen Lehrstätte in West Point. Vier Jahre später folgt die wichtigste Entscheidung seiner Karriere: Am 1. März 1980 bekommt „Coach K“, wie er aufgrund seines Zungenbrecher-Namens genannt wird, den Headcoach-Posten an der renommierten Duke University in North Carolina und krempelt das Basketballprogramm der Uni komplett um.

Historische Titelverteidigung

Die Früchte seiner Arbeit zeigen sich erstmals 1986, als er seine Mannschaft ins NCAA-Finale coacht. Zwar unterliegen die Blue Devils dort Louisville 69:72, aber fortan sind sie konstant ein Contender, dem fünf Jahre darauf erstmals der ganz große Wurf gelingt: 1991 wird Krzyzewskis Truppe um Christian Laettner und Grant Hill gegen Kansas (72:65) erstmals Champion und verteidigt 1992 ihren Titel. Eine Leistung, die zuletzt 1973 Coaching-Legende John Wooden mit UCLA gelungen war! Der Grund des Erfolgs? „Coach K“ hat ein System, eine Basketball-Kultur etabliert, die langfristig erfolgversprechend ist.

Co-Trainer im „Dream Team“

Als Lohn seiner herausragenden Arbeit wird der damals 45-Jährige mit Christian Laettner eingeladen, als Teil des einzig wahren „Dream Teams“ zu den Olympischen Spielen 1992 nach Barcelona zu reisen. Laettner ist als einziger College-Spieler dabei, Krzyzewski bildet mit den NBA-Coaches Chuck Daly, Lenny Wilkens und NCAA-Kollege P. J. Carlesimo das Trainerteam.

Zurück in North Carolina bleibt „Coach K“ erfolgreich, obwohl zahlreiche NBA-Teams um seine Dienste werben (die Lakers bieten ihm 40 Millionen für fünf Jahre, Brooklyn später rund 13 Mio. pro Saison). Zu groß ist seine Loyalität zur Duke University, mit der er 2001 seinen dritten, 2010 den vierten -Titel holt und zur lebenden Legende wird. Zwischen 1995 und 2015 verpassen die Duke Blue Devils unter seiner Führung nie die Postseason! Dann, am 25. Januar diesen Jahres fährt Krzyzewski mit dem 77:68 über St. John’s als erster Trainer der College-Geschichte seinen 1000. Sieg ein, am Saisonende sind es 1.018! In seiner typischen Art kommentiert der 68-Jährige: „Es ist nett, dass ich der Erste bin. Ich bin auch wirklich stolz darauf, aber werde mit Sicherheit nicht der Letzte sein, der das erreicht.“

Den ganzen Artikel gibt’s in BASKET 6/2015.

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