„I’m back“ hatte Kyrie Irving am 19. Dezember getwittert und in der zurückliegenden Nacht war es dann soweit: Der Point Guard gab in der Heimpartie gegen die Philadelphia 76ers sein Comeback für die Cleveland Cavaliers, nachdem er seit dem Finale 2015 – im ersten Spiel hatte er sich an der Kniescheibe verletzt – pausieren musste. Für den 23-Jährigen eine harte Zeit, wie er währenddessen immer wieder betonte. Aber Kyrie betonte auch, dass er sich auf sein Comeback freuen und alles unternehmen würde, damit er wieder richtig angreifen könne.

Kyrie Irving ist zurück bei den Cleveland Cavaliers (Foto: Getty Images)

Kyrie Irving ist zurück bei den Cleveland Cavaliers (Foto: Getty Images)

Nun darf er also wieder zocken und führte die Cavs direkt mal zu einem ungefährdeten 108:86-Erfolg über die 76ers. Wohl gemerkt: Diese Partie hätten die Cavs sehr wahrscheinlich auch ohne ihren Playmaker gewonnen. Und dennoch war die Euphorie, die durch seine Rückkehr entstand, überall zu spüren. Natürlich: Immerhin ist jedem Cav bewusst, dass die Franchise nur mit „Uncle Drew“ um den Titel spielen kann.

Holpriger Start, insgesamt solide

Kyrie war die fehlende Spielpraxis in den ersten Aktionen deutlich anzumerken, er traf nur einen seiner ersten sechs Wurfversuche – insgesamt waren es fünf von zwölf Feldwürfen, zudem verteilte er vier Assists, stealte zweimal den Ball und legte zwölf Punkte auf. „Es war riesig, endlich wieder mit meinen Teamkollegen auf dem Court stehen zu können, nachdem ich so lange gefehlt habe“, sagte Irving nach der Begegnung und führte aus: „Mein Start war sicherlich nicht so toll, aber mit der Zeit werde ich immer besser in Tritt kommen. Da mache ich mir keine Sorgen.“

LeBron James freute sich nicht nur über Kyries Comeback, sondern avancierte auch zum besten Cavalier des Abends (23 Punkte, fünf Rebounds, vier Assists, drei Steals), während Kevin Love sehr unscheinbar agierte, zehn Zähler und vier Rebounds verbuchte – aber auch nur vier Feldwürfe nahm, dabei 50 % traf. Die Chemie zwischen den drei Superstars wird in den kommenden Wochen und Monaten das entscheidende Thema rund um die Cavaliers sein.

Das Gleichgewicht zwischen James, Love und eben Kyrie Irving muss Cleveland neu entwickeln beziehungsweise wiederfinden, um das erreichen zu können, was das Team will: den Gewinn der Championship. Letztes Jahr verletzte sich Kevin Love in der ersten Playoffrunde gegen Boston, Irving dann im Finale gegen Golden State, LeBron konnte das Team alleine nicht zum Titel führen. Das soll ich 2016 ändern: „Jedem ist klar, wo wir hinwollen“, sagt James.

Jetzt, wo Kyrie Irving zurück ist, beginnt die Saison erst richtig für die Cavs. Aktuell belegen die Cavaliers mit 18 Siegen und sieben Niederlagen den ersten Platz in der Eastern Conference, nur die Golden State Warriors (26:1) und die San Antonio Spurs (23:5) haben eine bessere Bilanz vorzuweisen. Dass der Club nun, da Kyrie wieder an Bord ist, den „Platz an der Sonne“ verlieren wird, scheint unmöglich. Die Mission „Meisterschaft“ hat nun richtig begonnen.