Am gestrigen Abend erreichte die Basketball-Welt die Nachricht: Spurs-Urgestein Manu Ginobili wird in der kommenden Saison nicht mehr in der NBA auflaufen. Der Argentinier gab via Twitter das Ende seiner NBA-Karriere bekannt.

„Ich gebe heute mit gemischten Gefühlen meinen Rücktritt vom Profi-Basketball bekannt. Ich empfinde enorme Dankbarkeit für jeden, der in den letzten 23 Jahren meiner Karriere involviert war. Es war eine wundervolle Reise. Besser als ich es mir je in meinen wildesten Träumen hätte vorstellen können“, so der inzwischen 41-Jährige.

Etliche NBA-Größen gratulierten dem viermaligen NBA-Champion zu seiner großartigen Karriere, so auch Dirk Nowitzki, der über Twitter schrieb: „Glückwunsch zu einer wunderbaren Karriere. Großartiger Spieler. Harter Gegenspieler. Gewinner. Nächster Halt: Hall of Fame.“

Ginobili

Sein letztes NBA-Spiel betritt Manu Ginobili in den letztjährigen Playoffs gegen die Golden State Warriors (Foto: Getty Images).

Damit ist die legendäre „Big Three“ der San Antonio Spurs, die maßgeblichen Anteil am Gewinn der Championships 2003, 2005, 2007 und 2014 hatte, bei den Texanern endgültig Geschichte: Nach Tim Duncans Karriereende im Jahr 2016 und Tony Parkers überraschendem Wechsel zu den Charlotte Hornets verlässt nun mit Ginobili der letzte Spieler des erfolgreichen Trios die „Alamo City“.

Ginobili verlässt die beste Basketball-Liga der Welt zudem mit jeder Menge individueller Titel – und das obwohl sich der Südamerikaner immer in den Dienst der Mannschaft stellte. In insgesamt 16 Jahre in der NBA wurde Ginobili, der von 1998 bis 2002 in Italien spielte, zwei Mal All-Star (2005, 2011) und zwei Mal in das All-NBA Third Team (2008, 2011) berufen. 2008 erhielt er zudem den Titel des „Sixth Man of the Year“. Dass Manu, der nahezu seine gesamte NBA-Laufbahn von der Bank kam, nur ein einziges Mal diese Trophäe gewann, wirkt wie ein schlechter Witz.

Parker Ginobili

Foto: Getty Images

Mit der argentinischen Nationalmannschaft gelang dem künftigen Hall of Famer bei den Olympischen Spielen 2004 die Sensation. Im Halbfinale besiegten die Argentinier tatsächlich die USA und gewann daraufhin die Goldmedaille. Ginobili war der überragende Spieler der „Albiceleste“ und wurde zum MVP des gesamten Turniers gewählt.

Die Spurs haben bereits einen Nachfolger gefunden

Die San Antonio Spurs haben sich, so berichtet ESPN, den Free Agent Quincy Pondexter gesichert. Der erfahrene Shooting Guard, der ebenfalls auf der Drei spielen kann, unterschrieb bei der Traditionsfranchise aus San Antonio für ein Jahr.

Ginobili

Quincy Pondexter spielt mit Pausen bereits seit 2010 in der NBA (Foto Getty Images).

Pondexter musste in den letzten Jahren mehrfach an seinem linken Knie operiert werden. Zudem litt er anschließend an einer Haut-Infektion (MRSA). Laut ESPN soll der 30-jährige „Swingman“ inzwischen jedoch vollständig genesen sein.

Pondexter, der die Lücke schließen soll, die Ginobili hinterlässt, hatte in der Vorsaison 23 Spiele für die Chicago Bulls absolviert. Nach Ende der Saison sah man in der „Windy City“ jedoch davon ab, sein Arbeitspapier zu verlängern. Durch die Abgänge von Kawhi Leonard, Kyle Anderson und eben Ginobili darf Pondexter in der kommenden Spielzeit auf mehr Einsätze hoffen.