Sollten es die Portland Trail Blazers und die Toronto Raptors schaffen, ihre jeweiligen Conference Finals noch zu drehen und zu gewinnen, so müsste das Team aus Oregon wohl auf Center Enes Kanter verzichten. Diesem ist es zur Zeit nicht möglich, aus den USA auszureisen, da gegen ihn ein internationaler Haftbefehl seitens Interpol aussteht. Kanada wäre demnach verpflichtet, Kanter bei dessen Einreise festzunehmen.

Enes Kanter bezeichnet sich selbst als „Staatenlos“ (Credit: Getty Images)

Der Hintergrund ist, dass dem in Zürich geborenem Spieler mit türkischen Wurzeln von Seiten der Regierung in Ankara Terrorpropaganda sowie Mitgliedschaft einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen wird.

Kanter hat sich in der Vergangenheit mehrfach regierungskritisch geäußert und steht dem islamischen Prediger Fethullah Gülen und dessen Bewegung nahe. Im August 2017 nannte der Center sich selbst „Enes Gülen“, nachdem sein Vater und Bruder mit ihm gebrochen hatten.

Sollte Kanter an die Türkei ausgeliefert werden, so drohen ihm mehr als vier Jahre im Gefängnis. Aus diesem Grund reiste der Star bereits im März diesen Jahres nicht für ein Regular Season Spiel der Blazers nach Toronto.

Es gibt jedoch auch Hoffnung für die Blazers und Kanter: Ron Wyden, der amtierende Senator von Oregon, hat einen Brief an den kanadischen Premierminister Justin Trudeau geschrieben und diesen darin gebeten, den Spitzensportler in das Land einreisen zu lassen.

Aktuell stellt sich dieses Problem allerdings nur theoretisch, da die Portland Trail Blazers als krasse Außenseiter im Duell gegen die Golden State Warriors rund um Steph Curry und Co. gelten.

Die Portland Trail Blazers liegen ebenso wie die Toronto Raptors nach dem ersten Aufeinandertreffen mit 0:1 zurück.